Im Jahr 2000 wurden wir mit Netzer zu einem Silvestergig nach Barcelona eingeladen. Am 6. Januar gab es dann natürlich den traditionellen Dreikönigskuchen (Tortell de Reis) mit Puffbohne, Porzellanfigürchen und Papierkrone. Und irgendwie reiste die Madonna bis heute mit…
Passend zur damaligen Zeit gibt es eine Gif-Animation. Und einen alten Live-Track, quasi als Ersatz für die Corona bedingte Verschiebung unseres nicht weniger traditionellen Neujahrskonzerts im Stuttgarter Merlin.
Bin schwer gespannt auf die „dynamische Tempoanpassung“ von Ableton Live 11.
>>Wenn Sie wollen, passt Live automatisch das Tempo dem eingehenden Audiosignal an. So ist die Software ein dynamisches Bandmitglied und nicht der Taktgeber, dem alle folgen müssen. Beim DJing können Sie Live als BPM-synchrones Effektgerät nutzen.<<
Ist gerade Englisch-Lernwoche? Gestern noch die vielschichtigen Übersetzungsvarianten des „kick“ Worts – von der geliebten Basstrommel, über das geflügelte „einem den Laufpass geben“, hin zum (Neu-) Anstoß – war das tagespolitische Musik und geloopter Fußballspaß!
Ich hätte in Anbetracht der Lage gerne noch den „Strömungswechsel“ übersetzt, aber dieses – offenbar mein – Fantasiewort findet nicht mal der Duden im Deutschen… Dafür gucke ich „incumbent“ nach, um die Titelseite der NY Times richtig zu lesen. Ahh, Amtsinhaber!
Gleichermaßen Einstand (neues Programm, frische Besetzung), aber auch das vorerst letzte Konzert vor Menschen. Wiedermal mit Nils Wülker, diesmal aber schon im zeitgemäßen Zwei-Set-Setting, zudem im Doppelpack mit einer weiteren Band – Rymden. Quasi ein kleines Festival, auf jeden Fall eine Art Fest!
Und wie toll, mal wieder Magnus Öströms Effektgerät-Ebenen (und seine Beckenwand) im Einsatz zu hören – hey, zwei Bands, zwei Echodrummer! – Dan Berglund mit Kontrabass und Ampeg zu spüren, Bugge Wesseltoft zwischen abgedecktem Rhodes, MS-20 und Flügel wirbeln zu sehen, überhaupt, einem grandios eingespielten Trio in ihrer Interaktion zu folgen.
Heute vor der Abreise dann noch ein weiteres Halberstadt Highlight, der Besuch von John Cages Live Performance „ORGAN2/ASLSP„. Die Tempovorschrift „As SLow aS Possible“ der auf 639 Jahre geplanten Umsetzungsdauer scheint eine optimale Lehrmeisterin in puncto Geduld (und damit genau richtig für die kommende Zeit) zu sein! Der stehende Klang selbst ist pure Beruhigung. Erst wenn man sich selbst um das Objekt herum bewegt (wiedermal wird man zum Effektgerät, diesmal eine Mischung aus Filter und Leslie), moduliert der Klang ganz subtil. Schön!!
PS. >>[Für Augustinus gibt es] „drei Zeiten, die Gegenwart des Vergangenen, die Gegenwart des Gegenwärtigen und die Gegenwart der Zukunft.“ Und die Gegenwart des Zukünftigen ist für ihn die Erwartung.<< schreibt Rainer O. Neugebauer (Kuratoriumsvorsitzender der John-Cage-Orgel-Stiftung und unser heutiger Ausstellungsführer) im Artikel „Es wird einmal gewesen sein“/Inspriation-Heft 3.20 Künste
Immer wieder gut: sich auf’s Unübliche einlassen. Wieder mal Jazz und Standards spielen, auch mit Trommel-Soli, das Jazzkeller Kit mit zwei hochgestimmten Toms auf keinen Fall den sonstigen Vorlieben anpassen (tunen oder gar umbauen), das Echogerät zu Hause lassen, dafür direkt die neuen VicFirth Remix Brushes ausprobieren, vor allem aber die Idee des Grenzzaun-Überspringens in allen Bereichen anwenden:
Meine beiden Lieblingstracks (inkl. Drumsolo), „Unit Seven“ (ab 1:54:36 mit Freejazz-Einlage) und „Doxy“ (2:04:00 mit VF Remix-Brushes).
Passend zur stark verschlankten Hattler (Covid) Herbstrutsche: unsere Verbeugung, damals in Wuhan. Nichtsdestotrotz: große Vorfreude auf die Konzerte und auf euch!
FR 02 OKT 2020 Mannhein, Ella&Louis (2x) SA 03 OKT 2020 Friedberg, Altes Hallenbad DO 08 OKT 2020 Wetzlar, Franzis FR 09 OKT 2020 Leverkusen, Scala SA 10 OKT 2020 Aachen, Parkleuchten MI 04 NOV 2020 Stuttgart, Bix
Schade, dass die DJ-Sets der Aftershowparty dieser Aktion noch nicht im Netz zu finden ist. Denn dort legten u.a. Moodymann, DJ Spinna und Natasha Diggs auf.
Zwei Schwarz-Weiß-Fotos von gestern, vermeintlich dunkel und dennoch positiv…
Ich konnte leider nicht herausfinden wer dieses super Bild von David Gilmour und Tochter Romany gemacht hat, bevor es sich in den sozialen Netzwerken verselbständigte. Mit der Überschrift: >>When you just want to play your guitar but your dad is that guy from Pink Floyd<<
Ich machte eine bemerkenswerte Übe-Erfahrung. Gestern gab es weder Strom noch Licht in meinem Bunkerraum. Ich wollte aber Trommeln. Das passierte dann zunächst im blassen Schein des Musik zuspielenden Smartphones, später dann komplett im Dunkeln und ohne Kopfhörer. Und wie wunderbar zu erleben, dass der plötzlich nicht gebrauchte Sehsinn seine Energie an die Hörstation weiterreicht, dass wir selbstverständlich alle Instrumente (auch deren exotischere Positionen, wie beispielsweise die Beckenglocke, einen satten Rimclick trotz Crasher-Auflage oder den Crasher selbst) treffen ohne sie anzuvisieren. Ebenfalls erstaunlich, dass es für diese Erkenntnis ein Elektronik-Problem gebraucht hat. Denn dank des Lichtschalters lässt sich dieser Umstand doch jederzeit (re)produzieren…
Und schließlich noch ein drittes Bild (von WP Steinheisser) – aus der heutigen Ankündigung: Hurra! Am Wochenende ist Sommer und ich spiele zwei Open-Airs beim Stuttgarter Kastellsommer. Mit Freunden. Freitag, 11.09. Netzer (19.30) Samstag 12.09. Fola Dada/Joo Kraus/Martin Meixner (19.30)
>>Die Frage, welche Musiker:innen Parker postum beeinflusst hat, beantwortet sich sofort: Es sind einfach alle. Welcher Komponist des 20. Jahrhunderts kann das schon von sich behaupten? In der Erzählung „Der Verfolger“ des argentinischen Schriftstellers Julio Cortázar (1958) grübelt der Kritiker über seine Sprache, die angesichts des musikalischen Genies von Johnny Carter – einem US-Musiker vom Autor nach Parkers Vorbild gezeichnet – zu versagen droht. Dem Verzagten lässt sich beim Hören von Charlie Parker nur beipflichten, als er schreibt: „Ich glaube zu verstehen, warum man beim Beten unwillkürlich auf die Knie fällt.“<< (Franziska Buhre in der taz vom 28.08.20)
Bevor „Der temporäre elektronische Salon“ dem Meister Respekt zollt (heute live Abend im Frankfurter Palmengarten), erzählt noch Phil Woods seine Anekdote über vermeintliche Unzulänglichkeiten des eigenen Equipments und Charlie Parker: