Archive for the ‘bass’ Category

Family Man & Rhythm King

Februar 4, 2024

Mit >>I thank you I thank you !<< verabschiedet sich Meshell Ndegeocello von Aston „Family Man“ Barrett, Yussef Dayes bringt’s auf den Punkt:
>>One of the greatest bass players, musicians & composers of all time!!! Forming the
heartbeat of The Wailers music & tha greatest rhythm section alongside his brother Carlton Barrett on drums<<.
Ich füge noch Blog relevant an, dass es Aston war, der Bob Marley für die Rhythmusmaschine (eben den Maestro Rhythm King) begeisterte. Und so beginne ich mein Kondolenz-Hören mit „So Jah Seh“ von 1974.

Drum World – World Drum Festival

November 25, 2023

Noch ganz beseelt vom Spirit der 15. Teachertagen, mache ich mich auf den Weg nach Mannheim zum World Drum Festival in der Popakademie.
Derartige Schlagzeug-Veranstaltungen sind immer intensiv, Ideen fördernd, motivierend. Ein erfrischendes Abtauchen in die Parallelwelt mit Perlen-Garantie.
Aber allein das Line-Up liest sich schon richtig bunt und vielversprechend:

Damit ich mich gut auf’s Neue ein lassen kann, schließe ich den letzten Ausflug noch durch einen kleinen Nachtrag ab:
1. Die vom Plastikman Remix skizzierte 303-Bassline lässt sich auch gut als Pad-Exercise oder Orchestrations-Übung auf dem Drumset trommeln. Die Siebener-Verschiebung ist nach sieben Takten wieder auf ihrem Startpunkt.

2. Danke an Patrick Metzger! Er hat mir das Buch geschenkt, das ich gerne geschrieben hätte: Four On The Floor. Ein breites Spagat zwischen Club und Tradition, getragen von der Viererpauke (oder um’s mit Hans Nieswandt noch zu steigern: getragen von der Lebenspauke…)
Aber zufällig Seite 47 aufgeschlagen, bin ich doch irgendwie mit von der Partie/Party. Danke für die Blumen!

Und jetzt spannend: the Hybrid Drummer aka Mate Jancsovics (siehe Line Up) hat ebenfalls ein Lehrbuch mit dem Titel Four On The Floor verfasst.
Kreis geschlossen und los!

Lehrer!

Juli 17, 2022

Durch Zufall heute John Maedas „Simplicity“ aufgeschlagen und bei dieser Kurzgeschichte gelandet:

Die Lehrer-Story passt bestens zu meinem Freitag-Vormittag-Kaffee mit Wolfgang Haffner. Über Volker Kriegel sind wir nämlich bei Wolfgangs Wurzeln gelandet, bei den Trommlern Evert Fraterman (Lehrer #2, mehr Pop) und Harald Pompl (Lehrer #1, mehr Jazz, eigentlich ein Doppelkünstler: >>der Mann ist Bildhauer*, auch am Schlagzeug<<), natürlich auch bei Mentor Albert Mangelsdorff (>>Glaub nicht, dass Du was Besseres bist als der Handwerker nebenan<<).


Im direkten Anschluss dann mit der Bahn ins Waldstadion, Lehrstunde in puncto Megakonzert-Drumming von Flo Dauner! Klar , geradlinig, kompakt – mit ausgewählten Energieausbrüchen!

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Wenn im Interview mit einem Field-Recording-Artist Sätze fallen wie dieser –
>>Ich habe das Gefühl, dass die Grundprinzipien des Westens animalisch sind und auf dem Konzept von Rebellion und Eroberung bauen. Es wird viel Druck auf Leute aus dem Medienbereich ausgeübt, so wie DAWs Druck auf Sound ausüben.<<
dann habe ich Lust, mitzudenken und einzutauchen. Auch so darf gelernt werden…
Alles weitere im Ableton Künstler-Portrait „SUGAI KEN: Stille, Natur und Tradition in Field-Recordings„. 

In Instagram folge ich nach mehreren überraschenden Stolper-Quadraten den vintage.drum.catalogs. Hey, ich hatte mich immer schon gefragt, ob es je eine gefertigte Concert-Kick gab. Und ja, gab es, sogar mit einem verchromten Ring für den eleganten Abschluss.
Das Slingerland „Pop“ Outfit aus dem Jahr 1977.
Wieder Wissen!

Wer sich für die implementierte KI des Ozone 9 Mastering PlugIns interessiert, kann sich dort einlesen.
Und wer sich mehr für „The Philosophy of Bass“ erwärmen mag, schaut hier:

* a propos, Pompl, der Bildhauer. Hier noch ein schönes Zitat aus einer anderen Ableton-Folge:
>>Sound ist ein Block Lehm, und der EQ ist der Bildhauer.<<

Rocco

Oktober 1, 2020

Dank Tower of Power habe ich ertstmals den Begriff „loopiges Spiel“ verstanden, dank der sensationellen Rhythmuseinheit aus David Garibaldi und Francis Rocco Prestia gelernt, welch spannenden Grooves entstehen, wenn Kickdrum und Bassgitarre eben nicht dasselbe Muster bedienen.
Nun habe ich vom Tod des Bassisten gelesen.

Ich lege „Can’t you see“ auf.
Und ähnlich wie damals im Oktober 1991, als ich den Titel erstmals bewusst wahrgenommen habe, entsteht ein Sog in die Dauerschleife, ein intensives Hinhören, wo bei jedem Durchgang wieder ein neues Detail entdeckt wird!
Damals versuchte ich den alten VW-Bus meiner Eltern einzuparken. Der Führerschein war ganz frisch, ich total verliebt und dann kam dieser Song – ich kurbelte und rangierte, kurbelte und rangierte, spulte dabei den Hit mehrfach zum Anfang zurück. Ich wollte eigentlich gar nicht in Parklücke passen und aussteigen – an diesem Tag war das Glück im Auto…

… das Auto irgendwo an der Seite, der Song im Kopf.

I live you

Juni 20, 2020

Gestern Abend ging’s (auch) um das 81er „What Cha‘ Gonna Do for me“ Album von Chaka Khan. Später konnte ich kaum einschlafen, da ich mir den grandiosen Bass-Fill im Titeltrack ungefähr 5000 Mal angehört habe:

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Das Notenbild entstammt der Transkription von Stevie Glasgow, nachhören lässt sich die Anthony Jackson Performance bei 3.12′, den Vibe nachempfinden kannst du hier:

Auch Steve Ferrone trommelt den Song fantastisch, mit Pony Hihat Pattern und eins a Fill Ins. Er hat sich übrigens heute – genau eine Woche nach seiner Knie OP – wieder hinters Drumset gesetzt und freudig gezockt:

Mein Lieblingstrack des Albums (und mit dieser Rhythmusgruppe) ist übrigens „I know, I live you„, gerne auch im Danny Krivit Mix:

PS. Hier noch der schöne Ausschnitt des Jazz in Concert Interviews mit Anthony Jackson, in dem es um Musikmaschinen geht:

>>I’m old fashioned, and very idiolistic about that. My feeling is, I’ll outplay anybody using the machine or i’ll die. I don’t care. The day that the machine outplays me they can plant me in the yard with a corn, and I mean it, I’m very serious. I will not permit myself to be outplayed by someone using the machine. I’m just not gonna permit that.<<

Und trotz der klaren Worte geht es ihm letztlich um die Person die hinter Instrument oder Maschine steht. Solange es die Kreativität beflügelt, Musik bereichert = top! Hat Jackson selbst ja wunderbar erfahren, als er sich 1973 bei Manny’s Music in New York einen Maestro Phase Shifter PS-1A besorgte, obwohl ihn der Verkäufer nachdrücklich warnte, dass das Teil nicht mit dem Bass funktionieren würde.
Dank Vision stur geblieben, zack, mit dem O’Jay’s Hit, „For the Love of Money“ Bass-Geschichte geschrieben.

run, run, ride, ride

Mai 25, 2020

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Ich liebe Basstöne, vor allem überraschende Wendungen. Deswegen könnte ich den Track RNRN von MXXWLLs neuem Album „Sheeesh“ auch stundenlang in Schleife laufen lassen und dazu dudeln (und suchen).

Auf der anderen Seite des Holztischs versüßt mir die taz Schlagzeile das Frühstücksgebäck: „Radeln wird immer ansteckender“.

Schluck!

April 10, 2020

Gestern Nacht, raus aus dem Proberaum, rauf aufs Rad – ganz schlapp und erschöpft.
Fühle mich gar nicht gut, als ob das Corona Virus anklopfen würde.

Später dann im Schlafsack erahne ich den tatsächlichen Grund. Die erste Semester-Woche hatte es in sich: Zeitraubende Technik-Vorbereitungen, Termin-Jonglagen, Bandbreiten-Deals (denn hier im Camp finden noch ein weiteres Netz-intensives Home Office und diverse Online-Zock-Meisterschaften statt), immer wieder Mutes & Glitches („Ihre Verbindung ist instabil“) und mehrfach wiederholte Sätze. Vorbereitung, Nachbereitung – gefühlt der dreifache Aufwand für einen ohnehin prekär bezahlten Hochschuljob. (Apropos Einkommen, nebenbei wollen selbstverständlich auch noch all die Anträge gestellt werden.) So entstehen ein unschöner Druck auf den Ohren (weil der HD25 nämlich gar nicht mehr abgesetzt wird) und diverse Verspannungen (weil der Laptop-Standort bzw. dessen Kamera wohl doch nicht ideal positioniert wurde). Über allem schließlich die enttäuschende Gewissheit, gleichzeitig bzw. ZUSAMMEN Musik zu machen wird nicht funktionieren. Also dann, Online Jammern anstatt Online Jammen…

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Doch ist der Frust erstmal draußen, taucht, wie immer im Leben (Stichwort Balance), der schöne Gegenpol auf. In dem Fall die Studierenden selbst. Die sind klasse! Computertechnisch fit, ultraschnell auf all den verschiedensten Gerätschaften und im Kopf. Vorbereitet. Vor allem motiviert und positiv gestimmt. Und selbst wenn ihnen die ein oder andere dunkle Gedankenwolke manchmal die Sonne nimmt, wird’s einfach ausgesprochen und zack wieder deutlich heller.
Darüberhinaus gefällt mir als neugierigem Wesen der Videoeinblick, der meinem bisherigen Bild weitere Puzzlestücke liefert: viele Studenten sind wieder im elterlichen Hafen und chatten aus ehemaligen Jugendzimmern, manchmal gar in familiärer Runde, manche sind ausgehfertig rausgeputzt, andere zeigen kein Videobild (wegen schlechtem Netz oder weil im Schlafanzug?), manche sind im studentischen Zuhause oder halt im Quarantäne-Hotel in China. Jeder für sich authentisch und irgendwie gar nicht weit weg. Und so krass und überraschend der Virus unseren Alltag in Schranken verwiesen hat, entsteht plötzlich eine andere, aber gute Nähe – ein ungefährliches Zusammenrücken, bekräftigend und zuversichtlich:
Hey, bald trommeln wir wieder gleichzeitg. Hurra, das wird toll!

Und weil ich das Bett zu meiner Wiederherstellung eigentlich gar nicht verlassen wollte, habe ich stundenlang geschlafen, aber auch gelesen und dabei mit Sasa Stanisics „Fallensteller“ die beste Kurzgeschichte ever erwischt.
Hach, wie gut! Fühle mich auch deutlich besser und hole mir mit >>Gepäck voller Allerlei: Sprache, Mut und Zauberei<< (Fallensteller, S.340) gleich den Mixer aus der Küche (-> next post) und den Bass aus dem Schlafzimmer…

 

It is what It is

April 9, 2020

Der New Yorker Tigerdame Nadia geht’s hoffentlich besser und Thundercat stellt seine favorite bass lines vor!
Musikgeschichte!

Eigentlich wollte ich sein neues Album „It is what It is“ hören, nachdem Tom Misch in IG um die Ecke gegrüßt hatte…

https://www.instagram.com/p/B-uoiZzASH7/

Und jetzt gefallen mir die Kinderzimmer Misch Quarantine Sessions auf Youtube auch noch besser. (Top Looper Einsatz!) So isches.
Klasse Socialmedia Domino mit großem Unterhaltungswert.

seine Lieblingssongs richtig gut zu kennen

März 29, 2020

… bringt`s! Siehe Victor Baileys „Birdland“ Solo Version:
2006 im Rahmen einer Bass Player Magazin Veranstaltung:

1990 als Soloeinlage im Steps Ahead Konzert:

Und hier 2014 beim Spielen eines originalen Coltrane Solos („Countdown“).
>>The secret is to practice really slow. I transcribed this when I went to Berklee in 1979 so I’ve been working on it for 35 years.<<

Hey, und als Zusatzaufgabe und erstem Schritt, sich vom persönlichen Helden zu lösen, hier noch ein Ausspruch von Bill Rieflin:
>>I don’t use cymbals in my own music. I wanted to go against drumming cliches, and the things drummers will do without thinking about it<<

Nachtrag: So ein Lieblingssong eignet sich auch hervorragend für unser BPM-Gedächtnis. Daher hier noch die Aufgabe, die ich all meinen Studierenden mit auf den Weg geben, supergut für jeden Musikliebhaber, ohnehin fast eher ein Spiel:
Es geht dabei um BPM (beats per minute), um Geschwindigkeit-Klischees verschiedener Musikstile, vor allem um dein Gefühl fürs Tempo.
Dafür gehst du in dich, nimmst dir ein paar deiner Lieblingslieder vor und singst/klopfst/spielst mal das erste davon an. Anschließend hörst du dir das Original an.
Ich bin mir sicher, dass du tempomäßig sehr nah dran warst.
Falls ja, ermittelst du mit einem tempo-tap-baren Metronom die tatsächliche bpm Zahl.
Ziel der Übung wäre es, (erstmal) 3 Songs zu haben, deren Tempo du parat hast. Wenn du noch den Sekunderzeiger der Uhr bzw. ein gesprochenes einundzwanzig – zweiundzwanzig-dreiundzwanzig mit dazu nimmst, sind schon vier Tempi abrufbar.
Willst du nun die Geschwindigkeit eines Fremdsongs einschätzen, bemühst du im Kopf den Lieblingstrack, der diesem am nächsten liegt…

Bpm-Klischees

Don’t be afraid, let it grow…

März 27, 2020

Heute wird das Album „1988“ von Knxledge veröffentlicht. Sein Label Stonesthrow schreibt dazu:
>>As the story is told, little baby Knx was left alone by his mother for just a few moments and crawled to a family member’s vintage SP–12 sampler. When his mother returned he had already produced his first beats and nearly mastered the machine. These tracks, all produced before nap time while rocking a Nike diaper, were stored over the years on floppy discs, then brought to his studio in recent months where they were finished up, mixed, and mastered.<<

Die Illustrationen für die Videos kommen wieder von Robin Velghe aka rhymezlikedimez.

Aber auch der tolle Bassist und Multi- Musiker Paucker veröffentlicht heute seine neue LP „Cycles“ – Yeah:

Und passend zur Beitrags-Überschrift, noch das Empfehlungsschreiben des französischen Bildungsministeriums an alle Eltern:
>>Liebe Eltern mit schulpflichtigen Kindern.
Möglicherweise neigen Sie dazu, einen minutengenauen Zeitplan für Ihre Kinder zu erstellen. Sie haben große Hoffnungen auf stundenlanges Lernen, einschließlich Online-Aktivitäten, wissenschaftlichen Experimenten und Buchberichten. Sie beschränken die Technologie, bis alles erledigt ist! Aber hier ist die Sache …
Unsere Kinder haben genauso viel Angst wie wir jetzt. Unsere Kinder können nicht nur alles hören, was um sie herum vor sich geht, sondern sie spüren auch unsere ständige Spannung und Angst. Sie haben so etwas noch nie erlebt. Obwohl die Idee, 4 Wochen lang nicht zur Schule zu gehen, großartig klingt, stellen sie sich wahrscheinlich eine lustige Zeit wie Sommerferien vor, nicht die Realität, zu Hause gefangen zu sein und ihre Freunde nicht zu sehen.
In den nächsten Wochen werden die Verhaltensprobleme Ihrer Kinder zunehmen. Ob es Angst, Wut oder Protest ist, dass sie die Dinge nicht normal machen können – es wird passieren. Sie werden in den kommenden Wochen weitere Anfälle, Wutanfälle und oppositionelle Verhaltensweisen sehen. Dies ist normal und wird unter diesen Umständen erwartet.
Was Kinder jetzt brauchen, ist sich wohl und geliebt zu fühlen. Fühlen, dass alles gut wird. Und das könnte bedeuten, dass Sie Ihren Zeitplan auseinander reißen und Ihre Kinder ein bisschen mehr lieben müssen. Kekse backen und Bilder malen. Spielen Sie Brettspiele und schauen Sie sich Filme an. Machen Sie gemeinsam ein wissenschaftliches Experiment oder finden Sie virtuelle Ausflüge in den Zoo. Starten Sie ein Buch und lesen Sie gemeinsam als Familie. Kuscheln Sie sich unter warme Decken und tun Sie nichts.
Machen Sie sich keine Sorgen, dass sie in der Schule rückwärts gehen. Jedes Kind ist in diesem Boot und alles wird gut. Wenn wir wieder im Unterricht sind, werden wir alle den Kurs korrigieren und sie dort treffen, wo sie sind. Lehrer sind Fachexperten! Wähle keine Kämpfe mit deinen Kindern, weil sie nicht rechnen wollen. Schreien Sie Ihre Kinder nicht an, dem Programm nicht zu folgen. Setzen Sie keine 2 Stunden Lernzeit ein, wenn sie sich dagegen wehren.
Wenn ich Ihnen eines überlassen kann, dann ist es das Folgende: Am Ende wird die psychische Gesundheit unserer Kinder wichtiger sein als ihre akademischen Fähigkeiten. Und was sie in dieser Zeit fühlten, wird ihnen noch lange erhalten bleiben, nachdem die Erinnerung an das, was sie in diesen vier Wochen getan haben, längst verschwunden ist. Denken Sie jeden Tag daran.
Bleibt sicher. 💕<<