Zum letzten Insta-Reel gabe es mit >>Oli du hast zu viel Zeit << einen tollen Kommentar, der den Nagel auf den Kopf getroffen hat…
… nur, dass ich anmerken möchte, dass ich nicht zu viel Zeit „habe“, sondern mir aktiv diese Zeit „schaffe“ – um eben jeder noch so spleenigen Idee nachgehen zu können.
Darüberhinaus finde ich OK (bzw. gar ganz wichtig), nicht immer nur perfekt ausformulierte, durchtrainierte Videoschnipsel zu präsentieren, sondern gerne auch mal den „Kaltstart“ zu einer Eingebung – das Leben besteht eben nicht ausschließlich aus Staunen hervorrufenden Hochglanz-Ergebnissen (diesen geht häufig eine Entwicklungsphase voraus).
Anyway. Gestern Vormittag sagte ich noch im Meeting zum „Complete Music Camp“, dass ich nicht singen würde, zack steht am selben Abend das Snare-Mikro direkt vor meinem Mund*.
Denn auf dem Weg zum Proberaum sang ich die ganze Zeit eine Bassline vor mich hin. Eigentlich wollte ich vor dem Üben noch in die Eisdiele um die Ecke. Doch die Idee war drängender, so dass ich doch direkt in den Bunker bin, direkt das Sm57 umbaute aufstellte, sein Signal mittels Whammy II Pedal eine Oktave herunter transponierte und mein Leslie lauthals befeuerte.
So ein großer Spaß! Bisweilen krumm und schief – was aber weder meinem Wohlbefinden, noch dem Ergebnis einen Abruch tat/tut. Denn die Summe ist tight und kann im Gegensatz zu meinen elektronisch mitgezogenen Bässen sofort meine Gedanken lesen und umsetzen. Wow, das einfache Singen von Bassfiguren kann eine weitere bomben Rhythmusgruppe in Personalunion formen!
Jetzt wünsche ich mir dringend ein Autotune! Irgendwelche Tipps dazu?
* Jahre schon propagiere ich den Mund als potentiell fünftes Ausführungs-Element – neben zwei Armen, zwei Beinen – unseres Rhythmus-machenden Körpers. (Schon im „Modernen Schlagzeugquartett„ gab es die passende Spielkarte.) Dabei dachte ich aber meistens ans Beatboxen…
PS. Das Leben ist wundervoll, nicht perfekt