Archive for the ‘Producer’ Category

M380

Mai 8, 2024

Habe gerade vom Tode Steve Albinis gelesen. Mit diesem goldenen Mikrofon (das ich allein wegen ihm schätzen gelernt und immer in der Verwendung habe), verabschiede ich mich von diesem bemerkenswerten Produzenten Engineer und Punker.

M380

zügig ein Hilfsnetz spannen

September 13, 2023

Man kann sich ja nicht allen Katastrophen zuwenden. Dennoch: Irgendwie muss dringend geholfen werden! 
Für 909 Cents kannst Du meine fav Samples (542) und Loops (94) herunterladen und frei verwenden. Die insgesamt 720 Megabytes eigenen sich zum Verzieren Deiner Produktionen, zum Beatbasteln, um Neugierde zu entfachen und selbstverständlich auch, um auf dem Samplepad getrommelt zu werden. 
Vor allem unterstützen sie die Arbeit der Ärzte ohne Grenzen.
Bestelle (bzw. überweise) via Paypal an o@olirubow.de und ich versorge Dich postwendend mit dem Download-Link.
Für all diejenigen, die schon ein Tässchen oder Kännchen meiner Samples bestellt hatten, gibt’s den aktuellen Nachschlag (mit Samples der letzten Fernreisen und aus dem Archiv – von Rubeau, über Tiflis und Taschkent zu Hirnströme und Recording Highlights, 350MB) für 4 Euro.
Selbstverständlich darf gerne auch mehr bezahlt werden. Ab 20 €  bekommt man ja eine offizielle Spendenquittung. In diesem Fall bitte gerne die Spende selbst & direkt vornehmen (und mich einfach via Mail informieren.)

Im Beipackzettel sind alle Klänge verzeichnet: 

Und hier eine kompakte Minute zum Einhören ins Gebinde:


Wasserrutsche

September 8, 2023

Mit zwei schönen Lese-Schnipseln und zwei killer oldschool Bomb Squad Tracks : ab ins Wochenende!

>>Jetzt bemerkte Frau Wolf auf einem der Prospektfotos jenen Pingpongtisch, der in einem der hohen Räume stand, nicht in einem Extraraum, sondern in einer Verlängerung des Wohnzimmers. Der mit Sicherheit schönste Tischtennistisch, den sie je gesehen hatte. Auf schlanken, schräg gestellten Metallbeinen montiert, helles Holz an den Rändern der Platte, eine glänzende Mahagonischicht auf der Spielfäche, custom timber ping pong table, wie es hieß. Man konnte sich vorstellen, wie ein Ball, der über diese glatte Fläche sprang, sich wie in einem Spiegel betrachten und sich an sich selbst begeistern konnte.<<
(aus Heinrich Steinfest „Gemälde eines Mordes“ 2023)

>>…einen Moment, als aus der Vergangenheit das köstliche Gefühl des Fallens zurückkommt. Sie hatte geglaubt, es wäre für immer verschwunden, es würde nur zur Jugend oder sogar zur Kindheit gehören: das Entsetzen und das Vergnügen, eine Wasserrutsche hinunterzurasen, wenn der Wille aussetzt und man, für kurze Zeit, reines Erleben ist.<<
(aus Maria Purchet „Feuer“ 2023)

Ice Cube „You Can’t Fade Me/JD’s Gafflin'“(1990)

Ice Cube „Who’s The Mack“ (1990) – oh, welch Bassline!!!

PS. Latte Art war gestern
PPS. The Top 25 Hip-Hop Producers – They didn’t need high-tech gear to make miracles

mobile beats

September 5, 2023

Ein schönes Bild. Wieder mal aus „Dancing to the Drum Machine“. Voll Achtziger, Walkman Ära. Vermutlich mit dünnen, orangenen Schaumstoffpolstern auf Albinis Ohren:

>>…a battery-operated Roland TR-606 drum machine the thin young man carried in a vinyl case slung over one shoulder. „I was captivated by it,“ recalls Steve Albini. „I would listen to the rhythms as though they were a complete piece of music. I wore that drum machine like an accessory, with headphones, and I would just walk around campus. I would spend all day, editing and manipulating a drum pattern until it was satisfying to listen to on its own.<<
Ein ortsungebundener Soundtrack aus purem elektronischen Rhythmus, den Rest ergänzt die Fantasie.

Unter „mobile beats“ verstehe ich aber nicht nur die Kompaktheit und Mitführbarkeit des elektrifizerten Grooves, sondern auch seine Wandlungsfähigkeit.

Diesbezüglich veranschaulicht Navi D am Beispiel Kendrick Lamar wie sich das typische „90s Beat Formula“ (Jazz/Soul Sample + Break = Beat) modernisieren lässt.
Sample ausdünnen, „kleiner machen“ (mittels EQ, Mono-Knopf), dafür schön breit in den Vordergrund mischen.
Zudem wird die Idee der vorlaut programmierten Drumsounds (schneidende Hihats, gelayerte Snares, fette Kicks und viel Kompression) umgekehrt. Heutige Hiphop Drums dürfen gerne mal leiser, dunkler („less bright“), herunter gepitcht und „boomy“ sein, dank Transient Designer schließlich mit gekürztem Ausklang. 
Und für die Atmosphäre zwischen den einzelnen Schlägen bzw. als verbindender Klebstoff fürs tonalen Sample eignen sich synthetische rhythmisch Strukturen.
Ausprobieren!
Letztlich geht’s immer um ein gelungenes Blending.

viel electrica salsa

April 14, 2022

hey, ich war heute in der Musikhochschule, im neu eröffneten MOMEM (dem Frankfurter Museum für Elektronische Musik), bin beim Mithören quer zum Ableton-Artikel über Paradox (jenem Breakbeat-Meister, der A schon ein fettes Feature im Schlagzeugmagazin bekommen hatte, ohne jemals einen Drumstick gehalten zu haben und B ganz klassisch mit Commodore Amiga plus Akai S32000 Sampler produziert und sich damit auch auf der Bühne stellt!) tief in Drum’N Bass Beats versunken…sprich, pausenlos tolle Musik!
Doch der schönste und alles übertönende Nachklang kommt vom gestrigen Geburtstagsfest:

Um all die Eindrücke zu einer stimmigen Botschaft zu verdichten, lege ich Joo und mir ein Ständchen zwischen die Lippen, packe einen Paradox-Break und etwas Kulturatmo aus dem Museum darunter…
und wünsche Dir, lieber Hellmut, alles Liebe und uns noch viel gemeinsame „electrica salsa“!

New Hattler Remix Album

März 12, 2022

Durch meine Mitarbeit am Hattler Album „Mallberry Moon“ vor 20 Jahren hatte ich nicht nur alle Files auf meinem Rechner, sondern auch große Lust klassische Remixes aus diesen wunderbaren Songs zu basteln. Also, erstmal alles rausschmeißen, bis auf die Stimmen und Hooks. Dann Neuaufbau mit Maschinen und eigenem Ansatz. Heute hört man meine damalige Begeisterung für Hip Hop und Broken Beats (New Sectors Movement, Jazzanova), für Electro-Pop à la Zoot Woman und einen äußerst reduzierten Minimalismus. Gearbeitet wurde seinerzeit mit einer Sequential Drumtraks Rhythmusmaschine, der Vermona DRM1, einem TX-7 für die Bässe und dem Roland JX-3P für analoge Wärme.

Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, dieses verstaubte Perle zu polieren, sie in der dunklen Zeit leuchten zu lassen und den eingefleischten Hattler-Fans eine Freude zu machen. 

Vor allem soll auch bei dieser Aktion der vollständige Erlös für humanitäre Hilfe an Ärzte Ohne Grenzen gespendet werden!
Hört und helft:

Mit Hellmut Hattler (b, voc), Sandie Wollasch (voc), Nkechi Mbakwe (voc) Sebastian Studnitzky (tr), Torsten DeWinkel (sitar), Andrea Rubow (quick cover RMX), yours truly: beats

When the things you build bring people together, it’s the best feeling in the world

Juni 10, 2021

>>For as long as I can remember, I’ve paid attention to how my bandmates work with the equipment they use, the session musicians I’ve met, the producers, the engineers and their studios, all because I’m interested in the whole process. That exploration, education, and constant gear talk has helped me contribute more and more to the big picture, not only as a drummer, but as a writer and an engineer.<<

So beginnt das Interview mit Jason McGerr (Schlagzeuger, Produzent & Engineer u.a. Death Cab for Cutie) auf dem Blog der sympathischen PlugIn Schmiede Valhalla DSP.

lesen, lesen, lesen

und mit diesem Satz könnte man es hervorragend beenden:

>>I firmly believe the less obstacles one has, the easier it is to capture the purest moments of inspiration and creativity. Workflow is key!!!<<

…geht aber weiter…

>>I think that having the right amount of wrong is where inspiration and creativity comes from, as well as having limitations and time constraints.<<

oh, yeah!

>>What do you do when you need to create something but aren’t feeling creative? How do you get unstuck?
JM: Whenever I’m in a rut or not inspired in the studio, I find that one of three things always helps. The first thing is to revisit those formative albums that have had a major influence on my playing or production choices. Nostalgia is useful when you’ve lost perspective, so it’s ok to go back, not just to the Beatles, but to the records you first fell in love with and wore out as a kid, even if they sound dated to you today.
The second thing that usually helps me out of a stagnant hold is to reach out to other musicians I haven’t talked to in a while and ask what they’ve been practicing, what they’ve been listening to, or whether they’ve done any recent deep dives as players or engineers – and sometimes they’re just as stuck as you! This can be comforting, to know you’re not the only one, and sometimes it you can help each other out of it.<<

üben?

>>Practice saying “No” to multiple takes and over editing yourself, because people usually want to hear and feel a real human being, not the computer’s idea of a human being. If you truly know a song well enough BEFORE you track, you should have a fairly inspired take in the first 3 tries.<<

PS. Jason McGerr ist auch ein Echodrummer! (Hier mit dem aktuellen Space Echo „Echo Fix„)

besser gesagt: „Freund des Effekts“ im Allgemeinen!

ein hoch auf die Produzenten

Juni 2, 2021

Vor 30 Jahren kam das von Trevor Horn produzierte SEAL Debut Album heraus.
Und hat für Furore gesorgt. Tighte Beats, ausgechecktes Programming und eins a Arrangements, die verwirrender Weise auch noch je nach Ausgabe desselben Albums (auf drei Songs) unterschiedlich waren. Heute wird die früherer Pre-Mix Version von der nachgebesserten „Endgültigen“ unterschieden, aber damals glaubte ich an Überraschungseier, die dank der übersprudelnden Kreativität, bzw. um die verschiedenen – sämtlich tollen – Mixe von Trevor Horn zu würdigen einfach unkommentiert verstreut wurden.
>>According to Seal, there are two verisons because he and Trevor Horn had very little time to finish the first version (due to the demands of single releases), and later decided there were better versions of the three tracks. (or as Seal puts it; „a bad habit that Trevor and myself share, THE INABILITY TO LET GO!!“)<<

Der Produktionsstandard stach damals jedenfalls heraus, was eigentlich für so viele von Trevor Horns Arbeiten galt:
beispielsweise ABC „Poison arrow“, Yes  „Owner of a lonely heart“, Frankie Goes To Hollywood „Relax“, Grace Jones „Slave to the Rhythm“.

Vor allem macht es großen Spaß in die Detailverliebtheit einzutauchen, die sich dennoch immer einem fließenden Groove (siehe diesbezüglich auch die viele Maxi-Mixe für die Clubs) unterordnete. Und dabei lässt sich so viel abschauen/lernen…
Und zack geht’s weiter mit den zahlreichen anderen maßgeblichen Helden der Musikproduktion. Um irgendwo weiter zu machen zitiere eine Kommentar zu dem oben verlinkten Amazona Artikel über T. H. und beginne im europäischen Umland:

>>Conny Plank hat die Musik der 70er in die 80er übergeleitet. Trevor Horn hat in den 80ern Kunst zum Pop verwandelt und massentauglich gemacht. Daniel Lanois hat die Musik der 80ger in die 90ger übergeleitet. Alle drei haben das durch die Nutzung neuester Studiotechnologie erreicht.<<

Und weiter geht’s mit: George Martin (Beatles), Quincy Jones, Nile Rodgers (Chic), Berry Gordy (Motown), Phil Spector („Wall of Sound“), Rick Rubin, Brian Eno (Ambient & out of the box), Brian Wilson (Beach Boys), Dr. Dre, Lee Scratch Perry (Spaced out Dub), Arif Mardin (Atlantic), Timbaland, The Neptunes, Babyface (modern R & B), Teo Macero (Jazz Cuts), J Dilla (organic programming), Prince, Manfred Eicher (ECM), Steve Albini (Rock!), George Clinton (Funk), Thomas Dolby

PS. um den Kreis zum Seal Album zu schließen. Es gibt vom oben gespielten „Crazy“ nicht nur die beiden erwähnten Mixe, sondern auch interessante Cover-Versionen:

[File under: stimmige Songs, gute Arrangements, eins a Klang und dennoch Weiterentwicklungen]

That’s alright Mama

Mai 9, 2021

Anders als es die Legende will, waren die Aufnahmen vom Sommer 1953 die Elvis mit Sam Phillips machte, nicht ein Geburtstagsgeschenk für seine Mutter (siehe Tilman Baumgärtel „Schleifen“, Seite 113), ebenso kein Muttertagständchen (auch wenn’s gerade gut passen würde).
Als Elvis Presley die Sun Studios erstmals aufsuchte, war er einfach nur neugierig, wie seine Stimme auf Platte klingen würde, doch als er am 5.Juli 1954 auf Anfrage dort erneut vorsang, erklangen nach der Aufnahme von „That’s alright Mama“ nicht nicht nur die Startschüsse für das Rockabilly Genre und den Begriff des Popstars, auch der experimentierfreudige Tontechniker Sam Phillips setzte durch sein nachträglich – dank zweier Ampex Bandmaschinen – hinzugefügtes, ungemein prägendes Slapback-Echo neue Maßstäbe und begründete Idee und Wert des Produzenten.

Am darauffolgenden Abend wurde die B-Seite „Blue Moon of Kentucky“ aufgenommen, auf der sich das Summen-Echo noch besser nachvollziehen lässt.

nicht nur Hilfs-, sondern Stilmittel!

März 29, 2018

Die Ableton Abendschule hat einen schönen Artikel zum Thema Sidechain Kompression (und dessen zweiten Teil) hochgeladen, das folgende Video aus dem Ableton Trainer Umfeld widmet sich dem Sidechain Remixing: