Das HfMDK Bandcamp war eindeutig eine Win-Win-Veranstaltung – intensiv, vielschichtig und nachklingend – sowohl für die teilnehmenden Kapellen als auch für uns Coaches. Von Alin Coen übernehme ich direkt die „Kaltstart“ Übung, bei der innerhalb fünf Minuten einfach mal alles rausgeschrieben* wird was sich gerade im Kopf befindet – eine Momentaufnahme und persönlicher Ideenpool (der dann in einem zweiten Segment ausgeschlachtet und verfeinert werden könnte). Dass sich diese Kreativitätsübung selbstverständlich auch mit Instrument und Handykamera durchführen lässt ist mir heute im Proberaum klar geworden: welch wunderbares Warm-Up.
*mit Stift und Papier, gell! (Hatte diesbezüglich erst neulich von irgend einer bedeutenden Schreiberin gelesen, dass sie vom digitalen Aufschrieb abgekommen ist, weil das langsamere Schreiben von Hand mehr Zeit beim Entwickeln lässt.) Schönschrift, Grammatik- und Rechtschreibungsfehler können vernachlässigt werden…
Vermutlich sollte ich mal beide Übungen eine Weile kontinuierlich durchziehen (im Anschluß folgen dann vielleicht Roman und nächste Soloscheibe?)
Schon beim Trommeln des ersten Kaltstart-Versuchs poppte eine Entwicklungskurve auf: loslegen, irgendwann ein griffiges Kick-Snare-Hat Pattern als Loop begreifen („Screenshot“ machen, weiderholen), dann aber abwechselnd mal die Bassdrum, mal die Snare, mal die Hihats in den Vordergrung holen und wieder in den Hintergrund verbannen.
Auf dass sich der eher statische Beat bewegt, transformiert.
Zack, bestimmte dieses Spiel meinen Proberaum-Besuch.
Später kam noch das Motto „cymbals instead of toms“ hinzu, also bei Fill-Ins das ein oder andere typische Tom Tom durch Beckenschläge ersetzen (siehe auch hier bei „Marseille“ oder „The Way“ (2, 3)
PS. Die Singer-Songwriterin Alin kannte ich im Vorfeld nicht persönlich, ihren Namen aber schon. Sie spielte ebenso wie wir (DePhazz) mit der Stüba Philharmonie, zudem ist sie immer wieder mit Philipp Poisel unterwegs (an dessen erste Album Aufnahmen ich gute Erinnerungen habe)… Toll, dass wir Coaches den Bandcamp-Konzertabend mit drei Songs von ihr eröffnen durften.
PPS. Kaltstart No.2