Archive for the ‘no war!’ Category

Die Welt als Empfindung der Idee

März 1, 2023

>>Die Welt als Empfindung der Idee, unabhängig vom Bild – das ist der wesentliche Inhalt der Kunst. Das Quadrat ist nicht das Bild. So, wie der Schalter und der Stecker auch nicht der Strom sind.<<
Kasimir Malewitsch, 1927

PS. >>Die Familie des in Kiew geborenen Malers sprach Polnisch, Russisch und Ukrainisch. Der zur russischen Avantgarde gezählte Künstler sah sich selbst zeitlebens abwechselnd als Ukrainer oder Pole, später verzichtete er auf jedwede nationale Zuordnung.<< (taz, 01.03.23)

Wärme und Mitgefühl

Dezember 17, 2022

Jetzt da alle Gigs des Jahres gespielt sind, möchte ich nochmals Energie in Richtung Ukraine schicken. Nicht nur die mentale Unterstützung, sondern auch etwas Währung, die in spürbare Wärme umgesetzt werden kann. Das ist bitternötig (eh klar).
In diesem Sinne biete ich in einer Art Weihnachtsbazar ein paar schöne Dinge an, deren Erlös komplett gespendet wird:

1. „Fröhliche Weihnachten & kreatives Rascheln“ ich schicke Dir einen Brief mit frisch gemalter Weihnachtskarte und diesem Textversuch, warum Knecht Ruprecht mit seinen Ruten eigentlich ein Guter ist. (10€)

2. Schrottwichteln. Ich schicke Dir ein Maxibrief mit drei von mir betrommelten CDs aus dem Fundus. (10€)

3. Ein Buch ist immer toll! Von mir gibt’s, allesamt nagelneu:
„E-Beats am Drumset: Kreative Konzepte zur Liveumsetzung programmierter und elektronischer Beats am Schlagzeug“ (25€)
„Das moderne Schlagzeugquartett: Eine spielerische Lehrmethode zur Erweiterung und Modernisierung des persönlichen Rhythmuswortschatzes“ (30€)
„Echodrums: Anders trommeln dank Strom und Effekten“ (25€)
Rezensionen zu den Lehrwerken hier.

4. Resterampe: Drei ddrum4 e-Pads (zweimal 10″ Toms, einmal 12″ Snare) und ein (seltenes, analoges) Hart Multipad mit sechs Triggerflächen. (you name the price).
Und die digitalen Spenden-Formate vom Sommer gibt’s natürlich immer noch.
Tatsächlich aber auch noch 5 Exemplare der „Drop Beats“ Postkarte (gleichzeitig ein „Sound of Peas“ Mini-Workshop)

Frieden ist kein Zustand, sondern eine Aufgabe!

Bestellungen via Email einfach an mich.
Alle Einnahmen werden von mir an Ärzte ohne Grenzen gespendet/weitergeleitet.


Luftholen

Oktober 24, 2022

Sasha Marianna Salzmann schreibt mit dem Untertitel „Wie geht Menschlichkeit in der Poesie? Und was heißt es, menschlich zu sein im Krieg?“ eine lesenswerte Laudatio auf Serhij Zhadan, Träger des diesjährigen Friedenspreises des deutschen Buchhandels. Sie endet wie folgt:

>>Was Prosa, Poesie – Kunst überhaupt – nicht kann, ist, die Welt zu retten. Sie gewinnt keine Kriege. Sie liefert, wenn es ihr ernst ist, keine Heilsversprechen. Aber was sie kann, ist, den Augenblick herstellen, in dem man erleichtert, erstaunt oder verzückt aufatmet. Und dieses kurze Luftholen mag einen Moment des Friedens enthalten. Denn Luft holen ist immer auch ein Zeichen der Hoffnung.<<

Und im Hintergrund wechseln sich zwei tolle Joni Mitchell Alben ab („Court ans Spark“ und „The Hissing of Summer Lawns„)

mit John Guerin on drums

zwei Kopfhörer

September 8, 2022

Zum 92. Geburtstag von Sonny Rollins empfahl mir Oli Leicht das harmonieinstrumentlose „Way Out West“ Album aus dem Jahr 1957 (mit Shelly Manne am Schlagzeug).
Drummers, checkt den Woodblock-Track „I’m an old cowhand“
Und Heinrich Steinfest preist in „Der betrunkene Berg“ das von Evelyne Crochet gespielte Wohltemeperierte Klavier. Vor allem das Präludium zu Nummer 3*.

Und da man diese schöne Musik idealerweise unterm Kopfhörer genießen könnte, komme ich zum Punkt:
Ich möchte zwei meiner alten (nach wie vor funktionstüchtigen) Kopfhörer abgeben. Eigentlich ohne Gegenleistung, doch in diesen Zeiten würde ich um eine Miniaturspende an die Ärzte ohne Grenzen bitten. Abholung in Frankfurt oder Übergabe bei einem Konzert.
Einmal mein treuer Technics RP DJ1200, der mich Anfang der 2000er live unterstützt hatte, bis er durch ein HD-25 Endorsement abgelöst wurde. Offensichtlich schon etwas ramponiert (ein Muschelgelenk hält nur dank Klebeband, der metallene Klinkenstecker rutscht leicht aus der Plastikhalterung).
Und dann noch der UrbanEars „Zinken“ Kopfhörer meiner Frau. Weil das originale Verbindungskabel kaputt ging lag er einige Jahre herum. Geschickterweise hat der Hörer sowohl zwei Stereo-Klinkenbuchsen (3,5mm und 6,3mm), so dass er dank eines symmetrischen Klinkenkabels wieder abspielbereit ist. Lediglich der Kunststoff hat gelitten: die Optik ist rau…

* >>Und doch vernahm er jetzt den wunderbaren Klang dieser Komposition von Bach, die Nummer Drei aus dem zweiten Teil des Wohltemperierten Klaviers. Cis-Dur, nicht wahr? Und es stimmte ja, dass er diese gehasste Musik auch geliebt hatte, exakt dieses Stück, und sich schon damals gedacht hatte, dass, wenn er einmal sterben würde, er dann diese eine Musik hören wollte, natürlich nicht in der eigenen, die Finger abbrechenden Interpretation, sondern in der von … eventuell von Evelyne Crochet.
Schon wegen ihres schönen Namens, na ja, und auch des schönen Anschlags. Einfach nur den Anfang des Stücks, das Präludium, immer wieder das Präludium, Präludium, in einer in den Tod führenden Dauerschleife.<< (Seite 218f)

der DJ1200 anno 2000 mit „Marque“ in Köln, Prime Club

1/2

August 24, 2022

oh man, jetzt wütet der Krieg in der Ukraine schon ein halbes Jahr.
>>Wie lange wird dieser Wahnsinn dauern, wie wird er die Welt verändern? Wir wissen es nicht. Doch eins ist klar: Selbst wenn die Waffen schweigen, wird dieser Krieg nicht zu Ende sein.<<
Das fühlt sich alles nicht gut an. Und so lege ich direkt die erste Nummer des Officium Albums („Parce Mihi Domini„) auf, die mir auf Anhieb eher ein trauriges Gefühl entstehen lässt, die jedoch im weiteren Verlauf dank ihr Schönheit dieses Regung zu kippen und ins Gute zu drehen vermag.

Ein Hoffnungsschimmer, aber auch der Appell sich laut und deutlich für den Frieden zu positionieren!

die ganz großen Kisten

Juli 1, 2022

Hurra! Es konnten wieder knapp 1000 Euro an die Ärzte ohne Grenzen weitergeleitet werden,
dank der von Robert Lang gestifteten Supraphonic Snare, diverser verkaufter Mini-Bücher und dem spendenden Publikum beim gestrigen Rubow & Leicht Gig.

In diesem Fahrwasser habe ich nun auch mein Lager-Süd neu sortiert und würde folgendes Equipment auf meinen Spenden-Flohmarkt stellen – name the price & pick up item!

1. zwei meiner Flightcases
a. 22″ Kick und kleines Fach für Felle oder Becken
b. Hardware, sowie Unterteilungen für 14″ Tom, 2x 14″ Snare, e-Pads

2. e-Pads
a. ddrum4, befellbar und mit XLR Out (2x 10″ Tom, 1x 12″ Snare)
b. ein hierzulande seltenes Hart Multipad aus den USA (6 Pads mit Monoklinken-Out)

3. schwarze Meinl Playbackbecken 🙂 Hihats, Crash, Ride aus Plastik

Elementares für Klassiker

Juni 24, 2022

Cool! Das Off-Beat Magazin hat in der aktuellen Ausgabe (Juni- September 2022) eine kleine Rezension meines Mini-Buchs abgedruckt:

Passend zum Thema trudelte heute eine Frage von Max Gärtner ein: >>Was wären deine Ratschläge, wenn du einem Klassiker sagen müsstest, was er alles können muss, um am Drumset stabil über die Runden zu kommen?<<

1. Freude am Schlagzeugspielen und gemeinsamen Musikentwickeln

2. Verständnis für die DNA von Songs, dann 
– einfache, aber gleichmäßige Beats („Buff Tschak“ reicht meistens völlig)
– stabiles Timing und eine dem Rahmen anpassbare Lautstärken (& Sound) Balance
– Abtrennung der verschiedenen Formteile durch Fill-Ins und/oder Beckenakzente, sowie einfache Groove-Variationen (also den Spannungsbogen mitgestalten)
– klares Einzählen (richtige bpm Zahl parat haben), ggf. den Schluß führen/mitgehen (cues geben/umsetzen)

3. Trotz Vorbereitung oder Leadsheet: flexibel sein, da Teamwork (Augen und Ohren auf!)

Rein technisch gesehen reicht eigentlich ein stabiler Beat und die für die Umsetzung songdienlicher Aktionen nötige Fähigkeit, den Rhythmusfluss durch einen Beckenschlag (oder Fill-In) zu unterbrechen, ohne dass das Gebilde dabei ins Schwanken gerät…Dass sich Groove Varianten recht simple durch eine leicht veränderte Orchestration bewerkstelligen lassen (beispielsweise Rimclick anstelle des typischen Snare-Sounds, Ridebecken statt Hihat usw.), ist eher einem bewussten Überblick über die Möglichkeiten und dem generellen Songverständnis geschuldet, als technischer Vorarbeit.
Insofern reicht eigentlich mein Drum Basic Kärtchen völlig aus (hüstel…)
Zu guter Letzt mein Übevorschlag: einfach zu Lieblingssongs dazu trommeln (und zusätzlich dazu, nachempfinden zu versuchen, was in der originalen Vorlage so passiert).

Kelly watch the stars

Juni 20, 2022

Dank der Kombi aus edlem Spender (Robert Lang) und hilfreichem Käufers der Supraphonic Snare, kann ich zusammen mit den Einkünften meines Mini-Buchs weitere 800 € an Ärzte ohne Grenzen transferieren. Toll! ❤️
Alle andere Spendenbemühungen laufen selbstverständlich weiter, wobei mir zur Zeit die kreativ-gemütlichen Aktionen am besten gefallen: gemeinsames Eisessen oder Tischtennisspielen für den guten Zweck…

Super Supra

Juni 12, 2022

Corona lässt mich zwar gerade nicht trommeln (mist!), aber Ideen strömen nach wie vor.
Und Zeit, diese umzusetzen, gibt es dank der Quarantäne ja genug…
Also forciere ich meine Ukraine-Spendenbemühungen, nicht zuletzt dank dem andauernden Mitmachen von EURER SEITE, dank viel und herzlichem Zuspruch und ganz konkret, dank äußerst großzügiger Mithilfe von außen:
Robert Lang stiftet nämlich seine wunderschöne Ludwig 14 x 5 Supraphonic Snare aus dem Jahr 1976/77

Schickt mir einfach bis zum nächsten Sonntag (19.06., 22h) euer Höchstgebot als Email.
Startpreis wäre 349 €.
Das höchste Gebot bekommt den Zuschlag und der Erlös soll den Ärzten ohne Grenzen zugeführt werden.

In punkto Equipmentverkäufen ziehe ich dann im Sommer nach, in dem ich mein Lager in Süddeutschland verkleinere. All die anderen Spendeaktionen laufen selbstverständlich weiter.
Mit besten Wünschen: bleibt gesund und engagiert euch für den Frieden!

Nachtrag: Was ne tolle Aktion, die gemeinsam bei einem Konzert abgeschlossen wurde. Danke Robert, danke Basti!

mein Prophet

Juni 2, 2022

Welche großartig nachhaltig-positive Wirkung die Einigung auf einen Standard haben kann, zeigte Dave Smith mit seiner Idee und dem Entwurf zu einer universellen Computer-Schnittstelle für elektronische Musikinstrumente – MIDI.
traumhaft wenn es solch ein Agreement in puncto Weltfrieden, Menschlichkeit und Klimabewußtsein gäbe
Der Pionier (dessen Firma Sequential Circuits auch meinen Lieblingssynth – den Prophet 5 – und die für mich tollste digitale Drummaschine „Drumtraks“ auf den Markt brachte) ist im Alter von 72 Jahren verstorben. Um es mit Questloves Abschiedsworten auszudrücken:

Rest easy. Love

… eben jene Drumtraks Kiste wurde für das vor kurzem veröffentliche Hattler Remix Album intensiv eingesetzt. Was sich hier nachhören und mit einem guten Zweck verbinden lässt…
(Foto aus E-Beats am Drumset, Seite 13)