
Mein momentaner Konzertplan lähmt die Muse. Ausser einer beachtlichen Zahl auf dem Tour-Kilometerzähler, kann ich gerade noch einen unsystematischen Klumpen bunter Meldungen anbieten…
Zum Beispiel feierte „Die Zeit“ (Nr.45) am 19.Oktober „50 Jahre Disko“. In diesem Zusammenhang stolpere ich auf derselben Seite über den schönen Satz: >>Der Plattenspieler ist ein Gerät der Befreiung. Er hat den Klang vom Moment seiner Aufführung befreit, […]<<
Die Diskussion über das Bild „Paris Bar“ (von Kippenberger in Auftrag gegeben, von Valien gemalt, derletzt als eindeutiger „Kippenberger“ für 2,7 Mio. Euro versteigert) entlockt Peter Schindler ein klares: >>Idee geht über Ausführung!<<
Derweil hat Sibi Siebert für die Ludwigsburger Trommeltage sein SDX entstaubt und Christoph Scherer schickt mir den Link zu einer zusammenrollbaren USB-Trommelmatte.
Ich schaue auf den Stammbaum der Spiele-Controller und höre ein Album (Anti-Pop Consortium „Flourescent Black“), das fast ohne Hihats oder sonstige durchtickende Höhen-Klänge auskommt, sowie etwas handgemachte Musik ohne Menschen (Danke drx!), nämlich vom Cybrophon.
2 tolle Parameter für’s Schlagzeugspiel – Beseeltheit und Unmittelbarkeit – und eine andere Art Musik zu hören, nämlich >>auf die gleiche Art und Weise wie Stuart Price: als Antizipation zukünftiger Hörgewohnheiten, die ihrerseits eine Reprise von bereits Bestehendem sind.<< (Spex #323, Seite 73)
Als runden Abschluss hätte ich dann noch so etwas wie ein Trommler-Idyll:
nach dem Soundcheck rufe ich zuhause an. Mein knapp zweijähriger Sohn meldet sich mit: „Hallo Papa? – – – Arbeit??“ Ich antworte: „Ja, bin arbeiten, geht’s dir gut?, was ma…“ Levi aktiviert den Lautsprecher des Telefons, schnappt sich seine Röhrchen-Rods (sinnvoller Eigenbau…) und bearbeitet intensiv das Setup aus Bongos, Snare, Schellenkranz und liegender Gitarre. In der Verschnaufpause kontere ich mit dezenten Filzschlägel-Klängen und weiteren Satzteilen. Ein wunderschönes Hin und Her, bis der Handy-Akku streikt oder L. ins Bett muss…
