Archive for the ‘websound’ Category

das schönste YEAH seit langem

Dezember 6, 2021

In der heutigen taz stellt Lars Fleischmann das musikethnologische FLEE Projekt vor, das von drei Nachfahren im Geiste von Alan Lomax vollmundig kuratiert wird. In dem lesenswerten Artikel wird nicht nur die Beziehung von Taranteln und Tarantella in Süditalien beleuchtet, sondern auch das klangliche Vermächtnis der Perlentaucher am Persischen Golf.
In puncto kultureller Aneignung fällt folgendes Statement:
>>Wir denken immer mit, dass wir Fremde und Außenstehende im jeweiligen Forschungsfeld sind. Es muss mit dem nötigen Respekt aber möglich sein, über musikkulturelle Phänomene zu reden, selbst wenn man aus nichtmusikalischen Feldern und anderen Weltgegenden stammt.<<

Presets for Drummers!!

Februar 15, 2019

Ähnlich wie die inspirierenden „Hauptsätze“ des „Oblique Strategies“ Kartenspiels von Brian Eno und Peter Schmidt, lese ich mir immer wieder diese vier Anregungen zum Thema Sound durch (die ich aus Aaron Sterlings Video Masterclass „the Sound of Sterloid Vol.1“ rausgeschrieben habe):

>>You can make music with anything!<<

>>Take inspiration from sounds and then try to make that happen in a drum.<<

>>Mess around, when you find something put it in the memory bank, it’s like a preset on a keyboard.<<

>>Find sounds you like, record them, listen to them and start screwing around.<<

P.S. Am Ende der Episode beschwert sich A.S., das wir Drummer im Gegensatz zu den Keyboardern, keine Presetbänke hätten, die sich durchsteppen und vergleichen lassen – vielleicht sollte ich ihm mal von meiner thedrumsounds Suchmaschine erzählen bzw. vielleicht sollte ich dafür seine Formulierung „Presets for Drummers! als Überschrift verwenden…

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Rettungsanker Bassspielen

Oktober 2, 2018

Hurra! Am Samstag gehen – der Musik sein Dank! – HATTLER wieder auf Tournee**. Der „Teaser“ (mit Moritz Müller und O.R. hinter verschiedene Schlagzeugen) zum aktuellen Album („Velocity„) ist auch der Opener meines aus der Ferienhüfte geschossenen Herbstmixes*:

Zuvor, am Freitag den 05.10., gibt es noch ein spannendes elektrifiziertes Intermezzo in Herrenberg mit Martin Johnson, Christian Meyers und Videokünstlern (-> sollte ich dafür vielleicht noch ein paar Free Sounds from the Polish Radio Experimental Studio oder den Casio-Alike-Ad-hoc-M4L-Sampler herunterladen?)

*Tracklist:
Hattler „Teaser“ (2018)
Herbert Eimert „Einführung in die Elektronische Musik“ (1963)
Kraftwerk „Taschenrechner“ (1981)
Kraftwerk „Elektrisches Roulette“ (1973)
Mac Miller „In the Morning“ (2013)
Fola Dada „Bittersweet“ (2018)
Mac Miller „What’s the use“ (2018)
Bill Withers „Don’t make it better“ (1978)
Brad Mehldau „After Bach – Ostinato“ (2018)
Chet Baker „Autumn Leaves“ (1974)

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Der Track für Zwischendurch

Februar 2, 2016

Mit dem Sampulator lassen sich Browser-basierte Beats kinderleicht daddeln und aufnehmen.

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Mit Inhalt! zu neuem Anreiz

Dezember 14, 2008

Parallel zum Einjährigen des Internet-Senders byte.fm macht sich Tobias Rapp in der Wochend-Taz Gedanken zum öffentlich-rechtlichen Radioprogramm. Daraus nun zwei konstruktive Vorschläge:

>>Ein hörenswerter Popsender müsste den Ehrgeiz haben dürfen, genau die Leute zu erreichen, von denen er handelt: Musiker, DJs, Produzenten, Labelmacher, Kritiker, Plattenhändler, Konzertveranstalter und all die anderen Menschen, die mit Musik be- und vertraut sind. Leute, die – da sollte sich niemand etwas vormachen -, erst wieder überzeugt werden müssen, das Radio anzuschalten.<<

>>Innen- und Außenperspektiven gegeneinanderstellen, Kleinpop mit Großpop konfrontieren, Metropolenklänge mit Sounds der Peripherie mischen – so entsteht heute Musik. So müsste auch Musikradio entstehen.<<

Plan B

Oktober 21, 2008

Mensch, morgen ist ja mal wieder Mittwoch. Und ich wollte mir ja schon immer mal Hans Nieswandt’s wöchentliche Radiostunde anhören (24-1h auf 1live bzw. gestreamt).
Leider soll es auch diese Woche nicht klappen… schade! Und so werde ich mich daher stellvertretend an diesem griffigen Nieswandt-Auspruch erfreuen:
>>Houseplatten sind wie Linienbusse – hast du einen verpasst – egal, der nächste kommt in 5 Minuten.<<

E2-E4

Februar 6, 2007

Bei mir gerade auf dem Plattenteller, der musikalische Schachzug von Manuel Göttsching. Ein wegweisender, einstündiger Elektronik-Jam aus dem Jahre 1981. Und ich bin überwältigt, wie zeitlos der erste Part („Ruhige Nervosität„) anrollt. Warm und minimal. Eine Brücke zwischen Krautrock und Techno.

>>Auch „E2-E4“ haben Sie komplett alleine eingespielt?
Diesen Aufbau von den Modenschauen habe ich in meinem Studio übernommen und dort regelmäßig nächtelang gespielt und auch viel aufgenommen. So entstand an einem Nachmittag im Dezember 1981 „E2-E4“ – ohne Gedanken an eine Veröffentlichung. Die Aufnahme war technisch in Ordnung, es knackte nichts. Das ganze Stück ist live aufgenommen worden, ohne Overdubs, nur mit Mischpult, Keyboards, den Arp-Sequencer und einer alten Drum-Machine. Alles noch Geräte aus der Analog-Generation, die man einfach so an- und ausschalten konnte. Ganz simpel. Die erste Hälfte ist komplett elektronisch, nach einer halben Stunde kommt meine Gitarre dazu.<<
Manuel Göttsching im Taz Interview 12/12/2006

Last.fm

Januar 3, 2007

Neben den bereits vorgestellten Audioblogs Hype-Machine und MySpace vervollständigt das „letzte Radio“ das Triumvirat der Breitbandberieselung. Dort wird dir, statistisch berechnet, künstlerfreundlich und mittlerweile auf deutsch, dein persönliches Radioprogramm in den Player gestreamt. See you, „Nachbar“…

Hosentaschensymphonie

Dezember 15, 2006

Wenn es um die Integration von Elektronik in der Popmusikgeht, trifft man bald auf die „Good Vibrations“ der Beach Boys. Diese Single, ihre dritte Nummer-1 im Jahre 1966, wurde aufwendigst, zeitintensiv und im Alleingang von Brian Wilson produziert. Wie auch beim hochgelobten „Pet Sounds“ Album wird wieder äußerst kreativ im Studio experimentiert: anstelle klappernder Löffel, Cola-Dosen oder Fahrradklingeln, wird diesmal im Refrain ein singender Oszilator, Paul Tanner’s mechanisch kontrolliertes Electro-Theremin (aha, kein herkömmliches Theremin), in Szene gesetzt.

Lasst eure Ohren sanft umspülen oder schaut mal bei YouTube rein.

Hätte ich als Überschrift für diesen Eintrag, nicht das Brian Wilson Zitat genommen, sondern „elektronisch bereicherte Musik vor 40 Jahren“ getippt, so würde ich selbstverständlich auch den Beatles Meilenstein „Tomorrow never knows“ wärmstens zur Hörprobe empfehlen.

Texas Instruments Speech Products

Oktober 9, 2006

Ich steh ja drauf, wenn der Mac mir was vorliest, insbesondere Kathy und Ralph begleiten mich schon eine Weile (CD Spieler an und vielleicht mal Netzer’s „Welcome“ rein, und anschließend „Ralph & Kathy“ von Alex Gopher) . Aber wirklich cool finde ich die sprechenden Rechner von Texas Instruments. Kraftwerk Style halt! (Und gleich Kraftwerks „Taschenrechner“ aus dem Jahr 1981 in den Player).
Im Netz hat Jörg Wörner sein ganzes TI Wissen & Material im Datamath Calculator Museum gebündelt, u.a. auch die Geschichte der sprechenden Rechner.

Speak and Spell!

Im nächsten Evolutionsschritt landen diese unschuldigen Kinderspielzeuge dann auf der Werkbank der Circuit Bender, und werden dort für den Spieltrieb erwachsener Künstler neu verlötet.

Speak & Destroy!

Beispiele zur kreativen Umgestaltung: fastmatt, circuitbenders.co.uk, Tim Kaiser, oddmusic.com