Archive for the ‘Technique’ Category

J.B.

August 28, 2017

John Blackwell hatte nicht nur eine ungeheure Technik, mächtig Druck hinterm Stock und ganz heiße Cymbal-Moves am Start, sondern auch eine besondere Art elektronische Sounds (respektive Handclaps!) pad-weise abzufeuern:

Und immer: Funk & Attitude im Spiel. Oh man, 43 Jahre sind zu wenig 😦

Quintolen

Juni 19, 2014

Ehrlich gesagt: Quintolen habe ich in meinem Trommlerleben noch NIE live gespielt, keine Ahnung ob ich es überhaupt könnte…
Bislang war ich auch immer der Meinung, dass diese Notenwerte irgendwie unorganisch wirken und vielmehr gewollt (Selbstzweck), aber ganz und gar nicht groovig tönen.

Aber man lernt ja dazu…

In letzter Zeit war hörte ich über das Phänomen Quintole aus verschiedenster Richtung: Peter Wölpl erzählte mir, dass es in der Popakademie gerade ein großes Thema wäre (siehe zum Beispiel „Queenz“ von der tollen Anika Nilles) und im Sticks 05/2014 Interview erklärt Florian Alexandru Zorn, dass es oftmals das quintolische Feel ist, das den diversen modernen Beats im Hiphop und R&B den abgehangenen, gebremsten (>>oft ist der Schlagzeuger hinter dem Beat, aber so ganz anders hinter dem Beat, als man das sonst gewohnt ist<<), stolpernden Ausdruck verleiht. Sloppy bzw. „in between„.
Mal bewusst und ausgecheckt, manchmal einfach „wonky“ aus dem Bauch heraus…

Textural Techniques

Juni 6, 2013

Hier drei schöne Videos, in denen Jojo Mayer ein paar seiner Klangideen erklärt und zeigt, wie sich durch andere Spieltechniken und Schlagmaterialien die Wirkung eines Grooves verändern lässt.

Four Sticks

Mai 20, 2013

John Bonham 1971

Jimmy Page >>“Four Sticks“, I remember, we tried that on numerous occasions and it didn’t come off until the day Bonzo who was just playing with two sticks on it and we tried all different things, then one day he picked up two sets of sticks, so he had four sticks, and we did it. That was two takes, but that was because it was physically impossible for him to do another. I couldn’t get that to work until we tried to record it a few times and I just didn’t know what it was and I still wouldn’t have known what it was, we probably would have kicked the track out, but then Bonzo went and I’m not going to repeat the language he said at the time, but it was nothing to do with the fact that it was taking a long time. We had actually gone in to try on a fresh occasion and he just picked up the four sticks and that was it.<< Quelle

Steve Gadd ab 0.38′

Hier das Original im musikalischen Kontext 1982 (Paul Simon „Late in the Evening“)

Billy Cobham 1984 ab 3.25′

Leadsheet Maske für Trommler

März 21, 2013

Das Leadsheet ist eine Art Spickzettel für den Musiker. Es enthält die wichtigsten Informationen zu einem Song/Track und kann im besten Fall selbst einen Ahnungslosen Mitspieler durch den Titel navigieren.

Da es keine einheitliche Schreibweise gibt, werfe ich mal meine erprobten Wegbegleiter in die Runde: Gliederung, Kürzel und meine downloadbare Vorlage.
LeadSheetForAll_NR

Kopfzeile

1 Bandname

2 Nr. des Titel im Live-Set

3 Songtitel

4 Songtempo in Beats per Minute

5 Muss eingezählt werden? Wenn JA, wie?

6 Notizen, wie z.B. Seite 1 (von 2); Icons der zu verwendenden Schlagmaterialien; Snares off; shuffled; Patch-Nr. der Elektronik…

Der Körper

7 Formteil (Intro, Vers, Bridge, Ref, Solo, Mid8, Interlude, Outro, Ending)

8 Grau unterlegt: die Länge des Formteils in Takten

9 Auf den Notenlinien werden die jeweiligen Grooves und Besonderheiten (Mutes, Fill-Ins, Variationen) notiert

Unten

10 An der gestrichelten Linie können die Ecken abgeschnitten werden, dann passt der DIN A4 Zettel perfekt auf eine (nicht bespielte) 14“ Side-Snare – einem nicht erkennbaren Notenständer-Ersatz

11 Info bzw. © des Transkribierenden

visuell voneinander abgesetzte, computer-kompatibele Formteilkürzel

(I)       Intro

-V-      Vers

B         Bridge

[R]      refrain

#M      Mid8, Middle-Eight

#Z       Zwischenspiel, Interlude

(O)      Outro

End     Ending

->        Attaca, go to, zack-weiter

Notizen/Bemerkungen(ggf. mit Taktzahl) und computer-kompatibel

Main Groove           wird zur besseren Übersicht eingerahmt

Fill                             Fill-in

>                                Akzent, Betonung

Stop                           Mute, Pause

loop/no drum         Pause

Breakdown              anderer oder reduzierter Groove

on cue / Q                auf Zeichen

Ω                                Fermate

Rit                              Ritardando

Rim                            notierter Groove wird mit Sidestick gespielt

Ride                           notierter Groove wird auf Ride gespielt

FOTF                        Four on the Floor

+++Nachtrag+++
Um dem Wunsch nach einem ausgefüllten Leadsheet nachzukommen, hier ein handgeschriebenes Exemplar, sowie eine Kombi aus Word.Doc und Kugelschreiber-Notizen. Sobald meine neue Vorlage zum Einsatz kommt, wird auch davon ein Bild hochgeladen.

+++Nachtrag 2+++
Eine dunklere Variante, sowie eine zweite downloadbare Vorlage OHNE Notenlinien.

mit dem Stock wischen also ob er ein Besen wär

Oktober 11, 2012

Kendrick Scott zeigt wie:

Workshop Drums & Percussion „Crash der Konventionen“

Oktober 22, 2011

Die Online-Fortführung meiner drums & percussion Workshopreihe „Vom Zitat zum Ich“, Teil 3.

Hier wird mein Crash der Konventionen Workshop (d&p 6/2011) buntgemischt weitergeführt: es gibt meine aufgenommen Audio Files, diverse Filmchen, Links und Weiterführendes. Viel Spaß!

Beispiel 1 (anhören) „Beckenschweller“

Beispiel 2 (anhören) „Overdubed Cymbal Offbeat“  (mit derrechten Hand und Schlüsselbund für den Sound)

Beispiel 3 (anhören) „Overdubed Cymbal Eights“ (mit der linken Hand)

Beispiel 4 (anhören) präpariertes Becken

1. Natur-Gate dank des Geschirrtuchs:

2. Cymbal Sandwich und mehr. Hier das Doppelbecken von meiner Aufnahme-Session:

3. Original Foto zum Kuppen-Tremolo:

Sound Signatur: Disney Crash

– Creepy = gruselig. Das kreischende Becken!

Bogen als Stockersatz

– Gong underwater

– Trilok Gurtus Becken-Glissando, live und bebildert, ab 0.59’

Hier die Studioversion. Trilok Gurtu @ John McLaughlin „Mother Tongue“ (1990)

– Das „Fly(ing) Cymbal“ steht für eine bouncende Reggae Hihat Figur. Ich hörte erstmals auf Gil Sharones DVD darüber – dort erzählt Carlton “Santa” Davis von seiner „Erfindung“. Hier spricht Sly Dunbar darüber: »When I was 15-years-old Ansell Collins took me to the studio to record a song called Night Doctor, then a song called Moonlight Lover. They were playing this cymbal called the fly cymbal. Later that year he asked me to play the same thing on this single called Double Barrel, and Bunny Lee gave it the name ‘fly cymbal’. That took off in Jamaica, but I played it after Double Barrel for Al Brown – Here I Am Baby and for Delroy Wilson on It’s A Shame

– über den Konventionsbruch im Musikkontext, eine Sammlung kreativer Ideen gegen den Strich

Fill-Ins die über die Eins hinaus gehen

– aufgeklebte Geldmünze:

 

und eine weitere Spielart mit der Geldmünze.

– das Splash als Trommelauflage und die Meinl Drumbal Idee

– noch ne J.R. Beckenauflage

Cymbal Rush

– Ein Crasher anstelle des Crash-Beckens?

– Und nochmals: John Staniers Attitude.

 

Nachtrag 10.06.14 noch höher geht wohl nicht mehr… Super Bild von Toni Beras‘ Faschingsumzugs-Kit! Mega Ständer dank Kabelbinder.

hohes becken2 hohes becken1

PS. Das ein 16er Blech nicht unbedingt ein Crashbecken sein muss, habe ich durch meinen Lieblingsermittler Simon Brenner gelernt.

one handed flam

Oktober 16, 2011

Als ich gestern diesen Song hörte – Schlagzeug spielt hier übrigens Kendrick Scott – musste ich darüber nachdenken, wie sich ein Rimclick-Vorschlag mit nur einer Hand spielen lässt – um zum Beispiel so nen Groove mit durchgehender 16tel Hihat zu trommeln…

Denn: Der Rim-Flam eignet sich ja bekanntlich bestens*, um Handclaps zu imitieren.

Ich kam auf folgende Antworten:

1. kurzes (Slapback) Echo auf das Snare-Mikrofon.

2a. Ich denke an Stewart Copelands Energie und spiele den Sidestick wie folgt: Hand und Stock treffen aus der Waagrechten auf Fell und Rim und werden direkt nach dem Anschlag wieder in die Luft gerissen – denk einfach an die Berührung einer heissen Herdplatte… Das ist laut und obertonreich, klingt nach Holz und etwas nach Fell.

2b. Deutlich dezenter: Der Stock trifft (wieder aus waagrechter Höhe kommend) den Spannreifen mit dem Ende bei ca. 11 Uhr, mit dem Schaft bei ca. 1 Uhr.

3. Der Stock in der rechten Hand spielt das Hihat-Pattern. Auf den Backbeat-Zählzeiten berührt das Stockende zusätzlich das Snare-Fell. Die linke Hand addiert eine Rim-Flam oder Rim-Malf.

*

Moose Call

Juni 7, 2011

Jetzt kenne ich nun auch den richtigen Fachbegriff für den getrommelten Signalton: Moose Call.

OK, dann ist es auf den Bongos und Congas halt ein Elch, auf den Schlagzeugtrommeln bleibt es für mich weiterhin ein „Schiffshorn“. Die Vorstufe der Dub-Sirene

Pssst!

Juni 24, 2009

STILLE – RUHE – PAUSE – LOCH

ist ein spannender musikalischer Paramenter, der gleichermaßen vom ausführenden Künstler wie vom Publikum geformt werden kann. Joachim Kaiser spricht seine Gedanken in Bezug auf die klassische Musik aus, ich erkläre die zwei unterschiedlichen Stille-Arten bei einem produktionstechnischen MUTE und zitiere aus den „e-Beats am Drumset“ (Seite ?)

>>“Mute“ ist das Stummschalten eines einzelnen Instruments oder des kompletten Grooves zu einer bestimmten Zählzeit für eine bestimmte Anzahl von Schlägen. In der Studiopraxis verwendet man dafür den Mute-Schalter am Kanalzug des Mischpults [der DJ machts mit seinem Volume-Fader, und auskomponierte „Lücken“ sind mittlerweile nichts aussergewöhnliches]. Dabei muss man zwei verschiedene Kunstgriffe unterscheiden:

1. Ein Kanal oder eine Instrumentengruppe wird stummgeschalten, die dazugehörigen Effekte jedoch nicht. Diese klingen noch in das erzeugte „Loch“ hinein. Das bedeuted für die dich in der praktischen Umsetzung, du hörst an der betreffenden Stelle auf, den Groove oder ein bestimmtes Instrument zu spielen und die zuletzt gespielten Instrumente klingen natürlich aus.

2. Die Spur wird mit allen Effekten gemuted. Sämtlicher natürlicher und künstlicher Nachklang wird abgeschnitten. Die Stummschaltung hinterlässt eine völlige, sehr unnatürliche Stille. Für dieses Klischee stoppst du die Hi Hat oder das Becken per Hand ab oder dämpfst eine nachklingende Trommel durch Auflegen deiner Hand.

Das „muten“ hat sich als wichtige Technik etabliert, um programmierte Grooves abwechslungsreicher und lebendiger zu gestalten. Vor allem im Hip Hop werden texlich wichtige Aussagen durch ein „Rhythmus-Loch“ hervorgehoben.<<

psst