Ich habe in der Hochschule mal wieder das schicke „Simmons“ Frontfell aufgezogen. Klare Ansage für den „Fokus Drums Abend„: schick, stromverbunden und irgendwie einen Tick anders.
Anschließend gings für ein ausverkauftes DePhazz Konzert nach Budapest. Ein schöner Abend trotz widrigster Umstände. Denn nach dem ersten Drittel tauchte ein großes Problem auf: das komplette Monitorsystem kam und ging, immer wieder plötzlich krachend, digital verzerrend, laut und unschön, gefolgt von überraschneder Stille, ein krasses, unberechenbares Hin-und Her, bis wir die Leitungen eigenmächtig kappten und einfach komplett ohne Boxen und InEar-Signale weiterspielten. Die Rettung war, dass Bassist Bernd und ich (immer schon) die Computer-Tracks und Clicks intern auf unsere InEar Mixer schicken, dass Ulfs Rhodes von einem Fender Amp verstärkt wird und dass die erste Reihe, sprich Pat, Karl und der aushelfende Oli Leicht am Saxofon sich heldenhaft, dennoch eins a intonierend, am FOH Sound orientierten…
>>Angeblich haben Sie ihm gesagt: »Ich habe mich in das Leben meiner Helden eingewickelt.« Mit Victor Bockris habe ich nur einmal gesprochen, 1972. Danach nie wieder. Vielleicht habe ich das damals wirklich gesagt, als ich 26 war. Heute würde ich eher von Künstlern und Dichtern sprechen oder meinen Freunden statt von Helden. In jedem Fall liebe ich die Arbeit anderer Leute. Ich bin jeden Tag denjenigen sehr dankbar, die Filme machen, Bücher schreiben und großartige Schauspielerinnen und Schauspieler sind, auch Ärzten und Leuten, die Brücken bauen, eine Spüle reparieren oder guten Kaffee kochen. Und ich bin dankbar für meine Arbeit.<<
PS. Das tolle Windkraft-Foto hat Ulf Kleiner auf dem Hinflug gemacht, die Wattewölkchen im Floortom – der wohl schönste mechanische Gate-Effekt – wurden von Oli Leicht geknipst.
Sowohl für meine Studierenden an der Frankfurter HfMDK als auch für Dich, hier eine sehr persönliche DIN A4 Seite voller toller Schlagzeuger-Alben. Für den Überblick, zum Reinschnuppern, als Sprungbrett für Vertiefungen, als Diskussionsgrundlage oder einfach für den Sommer.
Viele Grüße aus A506!
Ahmad Jamal „Live at the Pershing“ (1958, Vernel Fournier)
Tito Puente „Dance Mania“ (1958, Tito Puente)
João Gilberto „Chega de Saudade“ (1959, Milton Banana)
Miles Davis „Kind of Blue“ (1959, Jimmy Cobb)
Oscar Peterson „Night Train“ (1963, Ed Thipgen)
Wayne Shorter „Speak No Evil“ (1966, Elvin Jones)
The Beatles „Revolver“ (1966, Ringo Starr)
Jimi Hendrix „Are you experienced“ (1967, Mitch Mitchell)
Miles Davis „Miles Smiles“ (1967, Tony Williams)
Antônio Carlos Jobim „Wave“ (1967, Bobby Rosengarden, Claudio Slon, Domum Romão)
Thomas Dybdahl „What’s left is forever“ (2013, Jay Bellerose)
Mehliana „Taming The Dragon“ (2016, Mark Guillana)
Mark Ernestus‘ Ndagga Rhythm Force “Yermande“ (2016)
… don’t forget: Carlos Vega, Alex Acuna, Hal Blaine, Max Roach, Gene Krupa, Paco Sery, Zach Danziger, Idris Muhammad, Steve Ferrone, D.J. Fontana, Neil Peart, Carmine Appice, Duracell, Gary Novak, Milford Graves, Helge Norbakken, Keith Carlock, Bill Stewart, Harvey Mason, Ndugu Chancler, Gerry Brown, Earl Palmer, Joe Morello, Bill Bruford, Sterloid and many, many more
Luis Baltes hat netterweise die passende Spotify-Playlist dazu erstellt und ich werfe mit der SongShift-App noch einen passablen Streaming-Platform-Translator ins Rennen.
Und das passende Gegenstück, gleich hinterher:
PS. die Zeichnung ist von Riad Sattouf und dessen „Der Araber von morgen“ (Band 1- 5) wäre mein Sommerbuch-Tipp…Bei Zufriedenheit mal kurz die die Hand heben, ansonsten kommentieren – bin gespannt 🙂
Unschöne Geschichte, dass diverse Musikmagazine schwer in Not geraten sind. Der Spex Online Redaktion wurde offenbar gekündigt, Groove und JazzThing brauchen dringend rettende Abonnenten! Und der großartige Sticks Chefredakteur Axel Mikolajczak geht bald in den Ruhestand (was ich mir gar noch nicht vorstellen kann…)
Hey, wir brauchen doch die lässigen Gatekeeper!!! Die Guten, die uns an der Hand nehmen, uns durch den Dschungel der Vielfalt führen, uns informieren, mitreißen…
Schöne-schöne Idee: die Gap-Click App von Benny Greb! Endlich gibt’s ein simples Metronom, in dessen Puls sich u.a. Lücken programmieren lassen. Diese Option wird nicht nur Hiphop Nerds begeistern, sondern auch die Freunde der „Inner Clock„.
Schau Dir mal die großartigen Schlagzeugsoli von Helge Norbakken und Benny Greb an, jedes für sich ein Schulterschluss von Druck, Dynamik und Finesse.
Dabei spannend: Der eine Rhythmusmacher tippt die Kickdrum bisweilen nur mit den Fingern an, der andere trommelt die Akzente mit vollem Körpereinsatz, kurz vor der Instrument bedingten Überkompression.
Beide Darbietungen setzen eine ähnliche Energie frei, denn sie erreichen unser Ohr letztlich dank einer bewußten Mikrofonie. Wow!
Weil aktuell erlebt, jetzt noch zwei persönliche Nebenschauplätze:
Ist der eigenen Energiefüllstand etwas niedrig, kann es durchaus passieren, dass die Konzentration (die selbstverständlich für’s abendliche Konzert reserviert wird) an anderer Stelle leidet und man ohne Hardware Tasche zum Gig fährt… na gut, dann halt noch zweimal durch den Feierabendverkehr der Großstadt zuckeln und Atem-Übungen machen oder Atmung mit Mouthpercussion verbinden (zack, sind wir wieder bei Norbakken).
Schließlich war das Carrera-Trio alles andere als überprobt und konnte einen wunderbaren Energiebogen spannen…
Gestern dann noch eine Art Impulserhaltungssatz: Um den Ableton-Rechner bzw. die Effekte des Trompeters Thomas Siffling zu steuern, mich selbst zudem mit einem Clicktrack zu versorgen, suchte ich während der Zugfahrt nach einer Metronom-App die andere Geräte mit dem „Link“ Protokoll synchronisieren kann.
Das „Beatball Metronome“ hat die Aufgabe ohne zu zicken auf Anhieb bewältigt!
Freue mich auf’s Wochenende bzw. auf die „Days of Percussion“ in Nürnberg!
Die Entscheidung, welches Equipment mitreisen wird, ist gefallen, besser gesagt schon auf den Pedaltrain geklettet:
Um das gestellte akustische Drumset klanglich und ästhetisch zu erweitern helfen mir die elektronische Jomox MBase (die durch ein Fatkick-Pedal links von der Hihat getriggert wird), sowie mein obligatorisches Boss Space Echo.
Da ich abends im MuzClub auch ein Set alleine bestreiten soll, habe ich mir (mit der dJay Pro 2 App*) ein kleines Mixtapefile erstellt, welches vom Smartphone abgespielt und durch den Boss EQ verbogen werden kann. Im Mackie-Pult wird aller Elektronik-Kram zusammengemischt und zur PA geschickt.
Für den Workshop am Nachmittag dachte ich, über das Thema „Layer“ zu sprechen, einerseits über den Ansatz der Bedroomproducer und DAW-Klötzchenschieber, deren Impact auf die DJ-Kultur, anderseits über verschiedene Ideen, wie ich als Drummer meine Beschränktheit auf nur vier Extremitäten (aka Einzelspuren) elegant überwinden kann.
Ich glaube, ich werde als passende Überschrift (S)layer an die Tafel schreiben, um die Wichtig-/Möglichkeit des Energiepotential nicht zu vergessen…
Jetzt muss ich nur das dazu passende T-Shirt finden und mein ganzes Equipment im Blechkoffer unterkriegen – denn obwohl ich neulich die fantastische Kopplung von Rimowa und Meinl-Trolley gefeiert habe, habe ich für Samstag die „Ein Koffer“ Lösung – sprich mit maximal 18″ Zoll großen Becken – im Sinn…
Die algoriddim djayPRO App ist nicht nur ein tolle Tourbeschäftigung, sondern neben einem guten Buch (in dem Fall Friedmann Karigs „Dschungel“) eine weitere schöne Möglichkeit sich aus der Buntheit der Hotelbettwäsche (bzw. der Trostlosigkeit so mancher Unterkunft) in eine andere Welt zu katapultieren.
Dadurch dass die Software (u.a.) auf Spotify zurückgreift, steht mir zum Testen überall (wo’s Netz gibt) ein ganzes Universum aus Tracks zur Verfügung: und so filtere ich fröhlich und schichte ein Mashup nach dem anderen – mit dem Fernziel einen MIDI-Controller mit dem Macbook verbinden und die DJ-Drummer-Personalunion wieder aufleben zu lassen…
In diesem Sinne: gute Nacht!
Kurz vor Ende der Sommerferien machte ich das Experiment, mit BMX und Bahn zum DePhazz Gig anzureisen – angedacht als eleganter Crossfade vom Urlaubsmodus zurück in den Trommelalltag.
Dank gestellter Backline waren die Rahmenbedingungen optimal, nur meine Reise-Gewohnheiten mussten noch angepasst werden, denn: sich spontan und kurzfristig via DB-Navigator App für eine Zugverbindung zu entscheiden, funktioniert nur noch dann reibungslos, wenn man mit viel Zeit und diversen Umstiegen in S- und Regionalbahnen zuckelt. Sobald IC oder ICE Züge im Routing vorkommen bekommt man die Informationen zur Platzverfügbarkeit sowie die extra Fahrradmarke nur noch im Reisezentrum. Wer dennoch ungebucht am Gleis steht – wie ich – hat noch eine letzte Chance, indem er den Zugchef nach einem freien Rad-Plätzchen fragt (was bei aber mir erst im zweiten Anlauf geklappt hat).
Ich benötigte für die 180 Kilometer von Urbach zur Volksbank-Bühne in Worms letztlich fünfeinhalb Stunden – und war dennoch glücklich!
Die blauäugige Spontanität des Vorhabens sollte mich noch weitere Male einholen und Lösungen erfordern: ein leichtes Fahrradschloss konnte ich direkt im ersten Etappenziel besorgen (im Fahrradladen eines alten Grundschulfreunds) und für die Beleuchtung der Nachtfahrt zum Hotel musste das Handy herhalten: Taschenlampe (als Vorderlicht), sowie ein rotes Bild, das als Bildschirmschoner (in Verbindung mit deaktivierter Bildschirmsperre) ein Rücklicht imitierte. Nur schade, dass nicht StVZO…
anyway, ich speichere diese Idee in Verbindung mit der 100 Jahre älteren (Kunst-) Vorlage von Alexander Rodtschenko (Komposition Nr. 60) ab.
Ich bin jedenfalls wieder wohlbehalten in Frankfurt angekommen und freue mich nach knapp fünfwöchiger Abwesendheit mächtig aufs Kochen!
Neulich richtete ich die Shazam App auf einen Ghettoblaster im Skatepark und entdeckte „Lndn Drgs„. Zunächst eine schöne Erinnerung an den G-Funk von Snoop Dog, Tupac & co., anschließend ein Trip (eigentlich unser Familienurlaub), der mir sonderbare Erfindungen zuspielte. Wie beispielsweise den Mattenklopfer, den geschmacklosen Eishocker oder die Donut-Garage im Badezimmer.*
Auch die Fantasie drehte auf Hochtouren und ich richtete mir in Gedanken eine ausrangierte Gondel als solarbetriebenes Workspace ein, das sich sowohl auf ein großstädtisches Flachdach oder in den Schrebergarten stellen lässt.
Mittlerweile höre ich mir all jene Musiktipps durch, die ich von Freunden erhalten habe – ganz gemütlich, im schattigen Park.
Ab und an wird ein Ohr freigelegt um den Vögeln zu lauschen.
Übrigens: Ich sammle von jetzt an all die interessanten Tipps, Weiterverfolgungswürdiges, Moment-Schnippsel und Neuentdeckungen in einem einzigen Spotify Container, bzw. in dieser Ideen-Gondel:
*Nachtrag: auch der mit Mozartkugel bestückte Putz-Caddy des Salzburger Hotels sollte nicht unerwähnt bleiben…
Habe gestern beim Netzer Aufbau in Schwäbisch Gmünder a.l.s.o. das klassische Dreirad als eins a Bassdrum Caddy entdeckt. Dabei kam mir prompt Demian Kappenstein in den Sinn, den ich als Kreativ-Trommler mit Skateboard abgespeichert habe.
Dank des aktuellen bonedo Interviews wird sein inspirierendes Spagat zwischen Freejazz und iPhone Apps (Yellofier und WretchUp) gut ausgeleuchtet.
PS. nicht nur Netzer feiern dieses Jahr den 20sten Geburtstag, Michi Beck und Thomilla aka Turntablerocker tun es ebenfalls – yeah!
PPS. wenn es hier schon explizit um Kreativlösungen geht, dann auch noch diese: Geschirrtuch und Binderklipp halten das Bassdrummikro tifgt auf dem (Drumsigns) Kissen!
Als wäre es abgesprochen wurde – passend zum Baselitz-Geburtstag – soeben mein bonedo.de Workshop zum Thema Clicktraining veröffentlicht, mit dem sich die Hörgewohnheiten (den Metronompuls als Viertelnoten wahrzunehmen) auf den Kopf stellen lassen und die Vorzüge der 99 Cent iPhone App DM1 erläutert werden.