Archive for the ‘Stream’ Category

sympathetic vibrations

Januar 25, 2022

Das „sympathisches Mitschwingen“ kennen wir Drummer beispielsweise vom Snareteppich, der nur beim Schlag auf eines von drei Toms auffällig laut mitraschelt.
Aaron Sterling bereist diese Zone bewusst: 

Wenn wir morgen Abend um 20h mit HATTLER beim Jazzfest der HfMDK auftreten, werden ebenfalls sympathische Schwingungen erzeugt – und nicht zu knapp!

Mokka in Mostar

Mai 21, 2021

Lana Bastasic schreibt in ihrem Roman „Fang den Hasen“ (auf Seite 86f)

>>In Dublin trank ich für gewöhnlich doppelten Espresso, zwischen mir und den Kaffeebohnen lag eine Distanz, eine ganze Maschinerie, deren Ziel es war, die Erinnerung an das Land, in dem der Kaffee gewachsen war, auszulöschen. Ich kannte Baristas, deren in teuren Designer-Fonts gesetzte Sepiadiplome an den Wänden schicker Cafés hingen, um meinem scheinbar allzu feinen Gaumen die wilde Sprache des rohen Kaffees zu übersetzen. Doch dieses henkellose Tässchen in Mostar erwartete mich wie eine stolze Waschfrau ihre ausgelassene Tochter, die vom Tanz nach Hause kam: Es erinnerte mich daran, woher ich kam und wo mein Platz war. Das war Kaffee, nicht eine kostbare Ansichtskarte aus Kolumbien.<<

Dazu erstelle ich mal wieder einen kleinen Momentan-Musik-Mix, die Einlassmusik für den 30. Mai, den hessischen Musik- und Literaturtag, in dessen Rahmen Rubow & Leicht – die Corona konforme Splittergruppe des „Temporären Elektronischen Salon“ – ihr demnächst fertig gestelltes, hoffentlich auch bald erscheinendes Album „Talk Box“ präsentiert. Dafür gibt es einen eigens erstellten 45 minütigen Dokumentar-Kunst-Film mit unserem aktuellen Sound – jazzige Electronica mit neuem Textverständis und grandiosen (verspielten) Wortbeiträgen von Max Frisch, Steve Reich, John Cage, Saša Stanišić, Duke Ellington, Paul Desmond, Charlie Parker, Heinrich Steinfest, Bullwackie, Afrika Bambaataa, Arno Frank, Theodor Adorno, Front 242, Hal David, Matsuo Basho.
Zudem viele schöne Gemälde von Kamü.

Jetzt aber erstmal die Trackliste (zum virtuellen Warteraum):

Madvillain „Bistro“
Sault „Son Shine“
XTC „This is Pop?
Benny Sings „Nobody’s Fault“ (2021)
Janet Jackson „Young Love“
Teddy Rok Seven „Feel“
Dawn Richard „Bussifame“ (2021)
Steve Reich „Piano Phase“ (1967)
Rene & Angela „I Don’t Know“
Djavan „Lilás“
Pino Palladino „Just Wrong“ (2021)
Bill Evans „B Minor Waltz“ (1980)
Céline Rudolph & Lionel Loueke „O Leaozinho“
Nepumuk „Kauf“
Bruno Mars & Anderson .Paak „Leave The Door Open“ (2021)
The Isley Brothers „Work to Do“
Nubiyan Twist „Figure Numatic“
Ulf Kleiner „Tubes Grande – Analog Piano Dub“ (2021)


Live Gigs = Gold Nuggets

April 17, 2021

Durfte diese Woche ein wunderschönes oldschool Tonstudio in Wurfweite von meinem Probebunker entdecken. Im „Schwesternheim“ von Christian Lauterbach und Bernhard Frantsits (ehemals Panne & Paulsen) stehen nicht nur meine Lieblingsboxen (große, alte Tannoys) und ein schickes Trident Pult (Series 80B), sondern auch der angegliederten Festsaal des Karnevalvereins „Fidele Nassauer“ kann benutzt werden (wie anno dazumal vom hr…): 350qm nur fürs Schlagzeug!

In puncto Studioaufnahmen habe ich gerade die erste „Perlage“ Version gefunden, die Nils Wülker 2019 für Geldermann gemacht hatte. Ein passender Track fürs Wochenende (ein anderer kommt definitiv vom Chaka Album „What Cha‘ Gonna Do for me„, das vor genau 40 Jahren veröffentlicht wurde).

Und ansonsten? Warmlaufen für den Netzer Stream aus dem Mannheimer „Ella & Louis“ am kommenden Montag. In diesem Rahmen gibt es zudem ein Cameo für die nächste „Kunscht“ Sendung des SWR.
Hurra, ein zweites Konzert in diesem Jahr!

Verrückt: Studiogigs gab es ab den 2000er immer weniger, die Berufsbezeichnung „Studio Drummer“ trifft heute nur noch auf eine handverlesene Auswahl von Rhythmusmachern zu. Doch jetzt gibt es dank diverser Hilfsprogramme und deutlich mehr Zeit plötzlich weitaus mehr Tonaufnahmen als Konzerte… (auch schön)

Noch ein Track fürs Wochenende (mit einem Songtitel der direkt als Antwort passt), Benny Sings „Nobody’s Fault“

French-House, Scofield & Lenny Castro

Mai 30, 2020

Das digitale Paderborner Drums und Percussion Festival ist schon voll im Gange, da möchte ich auch noch ein letztes Mal die Werbetrommel für den Stream meines Solo-Beitrags aus dem Jahr 2008 rühren.

Als der „andere DJ“ – die Abkürzung steht bei mir für DrumJockey oder DiscJamming – transformierte ich im Vorfeld Lieblingsmusik zu einem fließenden, aber situativ steuerbaren Ableton Mix, der zunächst als Basis zum Dazutrommeln, im weiteren Verlauf als Rampe für solistische Abenteuer gedacht war.
Der für mich beste Moment des Mixtapes war die Überlagerung des Cassius French-House Classics „My feeling for you“ mit einem Scofield-Solo vom „Pick Hits Live“ Album:

sco-im-frenchhouse

Ein weiteres Highlight, das im wahrsten Wortsinn meinen Kopf markiert hatte (weil rot aufleuchten ließ), war das an die Performance anschließende Lob von Lenny Castro, der sich stark an den frühen Jeff Pocaro erinnert gefühlt hatte…

Das 5 Euro Ticket für die verbleibenden drei Online Konzertabende gibt es dort.
(Meine Übertragung findet am Sonntag, den 31.05. um ca. 21h statt.)