Und Augenblicke aus London, die teilweise ins Shabazz Live-Album flossen. Übrigens, sensationelles Moog-Solo-Ende von Milcho Leviev ab 10:18! Und ein mir leider unbekannter, mit Gaffa Tape befestigter Effekt-Bollide.
Als Highlight des Tages jedoch blitze ein Roland Space Echo RE-201 hinter Mr. Cobham auf, als er mit George Duke 1976 beim Jazzfestival Montreux auftrat. Das Delay ist auch kurz zu hören, nämlich im Intro Groove von „Almustafa The Beloved“ (22:14). Auf dem passenden 76er Live-Album „The Billy Cobham – George Duke Band „Live On Tour In Europe“ gibt es dann noch ein (von B. C. gemischtes) Solo mit Delay: „Frankenstein Goes To The Disco“
Von derselben Besetzung (mit Alphonso Johnson und John Scofield) entdecke ich noch ein weiteres Live-Recording, das unter den beiden Titeln Billy Cobham „Live 1976 From New York Hofstra Playhouse“ oder Billy Cobham & The George Duke Band „Live 1976“ später digital veröffentlich wurde. Zu Beginn von „Uncle Remus“ gibt’s dort ebenfalls Cobham-Echodrums zu hören 🙂
Immer wieder faszinierend, die Gigs, die Chris Dave mit seinen Drumhedz 2012/13/14 gezockt hat! Die „Third Record„, die um den Slum Village Track „Conant Garden“ herum entsteht erfreut mich nicht nur wegen der unterschiedlichen überlagerten Tempi, sondern vor allem dank der maschinellen Dub-Delays an den Umbruchstellen (6:00, 6:33, 9:45, 10:41) und dem imitierten Echo am Ende der Nummer (12:11)! Ich tippe mal, dass für die Effektsteuerung ein Gate für das Mikro an der Zweitsnare verantwortlich war. (werde diesbezüglich mal bei Chris Behm nachhorchen, denn es gab zu der Zeit ja auch ne Bonedo Session mit C. D.)
Höre „Beam/Spiral“ vom aktuellen Blue Note Album der The Nels Cline Singers. Ein toller Song, irgendwo zwischen „In a silent way“ und der Band Tortoise. Getrommelt vom tollen Scott Amendola – auch ein Echodrummer – und mit schicken Video durchs Netz geschickt:
Musik-Geschichten. Detlef Diederichsen erzählt in der taz spannend über das wieder veröffentlichte „Armitage Road“ Album der südafrikanischen Heshoo Beshoo Group. Nun 50 Jahre alt, mit klarem Beatles Cover-Bezug, aber mit einem Sound, der sich >>in einem eigentümlichen Schwebezustand befindet, zwischen funky und relaxt<<.
Via Soviet Visuals entdeckt, das Foto von Dmitry Baltermants. Der Titel passt zur Zeit, der Inhalt zeigt auf jeden Fall schon mal einen schönen Bezug… Gleichnamige Songtitel gäbe es ja einige passende, ich entscheide mich für ne luftige Hattler Version und stecke sie in die schicke Hülle der Quincy Jones Single „Oh Happy Day“ von 1971.
Und zack, findet sich eine schöne Beschäftigung im Wartezimmer: Denn der funky Beat kommt von Bernard Purdie und wurde in bester Rudy van Gelder Tradition aufgenommen und fast komplett auf die rechte Seite im Stereopanorama gemischt. Eine Hallraumöffnungen – vermutlich ein EMT Plate Reverb – für wichtige Snare Hits gibt’s obendrein! In puncto Aufnahmetechnik schreibe ich folgende Erkenntnisse ab und freue mich auf eigene Versuche!
>>Take three or four expensive German mics with a blistering top end boost, put them real close to the instruments, add some extra distortion from a cheap overloading mic preamp through an Army Surplus radio console, put some crappy plate reverb on it, and record. Then, immediately (and for no good reason), redub the master onto a Magnatone tape deck at +6, compress the crap out of it while adding 5 db at 5000 cycles to everything. That’s the Van Gelder sound to me.<< Steve Hoffman
>>In the absence of information from the source, we have to listen. (Radical concept!) My ears suggest to me that Van Gelder has always miked drums using a single overhead condenser mic, probably a large-diaphragm Neumann U 47 or, perhaps, a small-diaphragm KM 54. I don’t hear a separate mic on the kick; the coherence of the sound suggests the use of a single microphone for the drumkit. The drums aren’t entirely recorded with that one mic, though; one of the hallmarks of a Van Gelder session is lots of leakage—drums into the horn mics, horns in the drum mic. Never enough to create phase problems and comb filtering, but enough to create the marvelous sense of space that marks his recordings—yes, even the early ones in mono. You don’t think a mono recording can have a sense of space? Listen to one made by Van Gelder.<< Paul J. Stamler
Später im Englewood Cliffs Studio (ab 1959) sind es dann eher zwei (als Over- oder Underheads) oder drei Mikrofone (mit zusätzlichem Kick-Mic oder/und Raummikrofon):
ich hätte zwei schöne Schlagzeug-freie (aktuelle) Alben, die sich hervorragend eigenen, um dazu zu spielen, um erweitert zu werden… Lionel Loueke „HH“ Martin Wind „White Noise“
Zudem noch – als potentielle Inspirationsquelle – die Duo-Platte von Dino Saluzzi und Jon Christensen (ECM, 2005)
Immer wieder gut: sich auf’s Unübliche einlassen. Wieder mal Jazz und Standards spielen, auch mit Trommel-Soli, das Jazzkeller Kit mit zwei hochgestimmten Toms auf keinen Fall den sonstigen Vorlieben anpassen (tunen oder gar umbauen), das Echogerät zu Hause lassen, dafür direkt die neuen VicFirth Remix Brushes ausprobieren, vor allem aber die Idee des Grenzzaun-Überspringens in allen Bereichen anwenden:
Meine beiden Lieblingstracks (inkl. Drumsolo), „Unit Seven“ (ab 1:54:36 mit Freejazz-Einlage) und „Doxy“ (2:04:00 mit VF Remix-Brushes).
Weil auch alt (aus dem Jahr 1910) und ich immer den Namen meines Lieblingssofas aus der Stuttgarter Staatsgalerie vergesse, schreibe ich ihn hier dazu. Denn zufällig hat mich Andrea eben daran erinnert, an den Wittmann Kubus von Josef Hoffmann…
Über meine Einschlafshilfe, das imaginäre Pförtnerhäusschen, habe ich schon öfters geschrieben – klar, ist ja auch ein Traum! Nach der Lektüre dieses taz-Artikels öffnete das großartige Foto von Josef Schulz unlängst diesem Spiel eine weitere Möglichkeit, nämlich auch verlassene Grenzposten in Betracht zu ziehen.
Somit ergeben sich ein paar gute Ideen für die kommende Woche:
In puncto lesen das Konzept von Paul Klee aufgreifen – nicht des Künstlers Klee, sondern des gleichnamigen Protagonisten von Heinrich Steinfests aktuellem Roman „Der Chauffeur“ – und >>stets ein sehr einfaches und ein sehr kompliziertes Buch – ein leichtes und ein schweres<< mitzuführen.
In die improvisierten Konzerte des Schlagzeugers Makaya McCraven eintauchen. Ich beginne mit „In the Moment“ aus dem Jahr 2015. >>McCraven‘s breakthrough album captured 48 hours of live, improvised performances from McCraven and company. It was recorded at 1 venue over 12 months and 28 shows. The edited, remixed, and final product ended up displaying one of the most important recordings to date in the modern jazz world.<< Passt gut zu unserem „Der temporäre elektronische Salon„. Nicht nur konzeptionell und arbeitstechnisch, der Anspieltipp kommt auch von dort – von Oliver Leicht.