Archive for the ‘Percussion’ Category

eine große Klangreise

März 10, 2024

Julian Sartorius wandert von von Domodossola (272 m ü. M.) zum Gipfel des Weissmies (4017 m ü. M.). Im Gepäck hat er nur ein Paar Drumsticks und einen Field-Recorder. Alle gespielten Dinge werden unterwegs gefunden, das gesammelte Audiomaterial wird bearbeitet und überlagert (aber ohne jegliche elektronischen Effekte oder Klangbearbeitungen unter den schönen Film gelegt).
Eine Ode an die Natur, found sounds und den Dualstick von Vicfirth (den ich ebenfalls liebe).

+++ so wenig wie möglich eingreifen in die Umgebung +++ das (gefundene) Material ist im Zentrum +++ die Sachen sollen so klingen, wie man sie hört +++

komplettes Kit mit dem Klapprad transportieren – geht!

März 10, 2024

Nachdem der Breslau-Ausflug ins Verdi-Wasser gefallen ist, konnte ich gestern das grandiose Live-Looper Duo von Nils Wülker und Arne Jansen in Mainz besuchen und durfte direkt (mal wieder) zwei Nummern mitspielen.
Dafür konnte ich erstmals ein komplettes Drumkit mit Klapprad und Bahn befördern!

Klar: der Stuhl/Hocker und ein Midboom-Mic-Stand kommen vom Veranstalter, ebenso die Ablage für die Stocktasche und mein Schüttelmaterial (Shaker, The Night, Waterfall, Jingle Stick).
Als Kickdrum verwende ich das SPS-One (in das sich ja ein eigenes Sample reinladen lässt, in dem Fall: eine Basstrommel), die Snare ist eine 8″ Meinl Drummer Timbale, mit aufgerautem Evans Fell (für die Besen-Option). Und das Cymbal-Gebilde besteht aus meinem Meinl „Hybrid-Stack“ und einem 8″ Sandwich. Die beiden Tama-Mulitklammern und -Halter habe ich natürlich auch mitgebracht.


Supervision

Februar 28, 2024

Neulich hatte ich eine Runde zu „Is It Worth It“ getrommelt und den Schnipsel ins Netz gestellt – mit großem Spaß (weil Ohrwurm) und mit vielen Fragezeichen im Anschluß: wer denn da so toll singt (die Künstlerin heißt Rae Khalil und ist Neuzugang auf Apeshit Inc, dem Label von Anderson Paak), wie das Hackebeil ähnliche Instrument heißt, das im Finale geschüttelt wird (The Night von Meinl), mit welcher KI das Playback aufgedröselt wurde (StemRoller).

Jetzt für mich spannend: mich selbst im Video zu beobachten.
Derartige Kontrollgänge kommen zwar regelmäßig vor (beispielsweise nach Gigs oder Proberaum-Aufnahmen zu neu Erlerntem, vor allem um den performten Inhalt mit Abstand und frischen Ohren zu beurteilen), aber dabei geht meistens um den musikalischen Part.
Da nun aber von Tama gestern ein professionelles Hochglanzvideo ins Netz gestellt wurde, lassen sich die beiden Situationen – einmal Studioproduktion, einmal Proberfilmchen – präsent mit einander vergleichen. Neben der Aufnahmequalität (mehrere Profikameras und perfekt abgenommenes Kit vs. all-in billo GoPro) sticht vor allem die unterschiedliche Mimik und Körpersprache heraus.
Im Tama Video sehe ich einen sehr konzentrierten Oli, der den Track fehlerfrei und musikalisch auf den Punkt nageln möchte, im Proberaum einen deutlich entspannteren Trommler, der sich locker treiben lässt, weil er weiß: wenn’s nichts wird, wird’s halt nicht verwendet (oder irgendwann anders nochmals probiert).
Beim Studio-Oli sehe ich mich voll im Fokus der Aufgabe (und dem Wunsch sie zeitnah und gut zu erfüllen), bemerke aber auch, dass sich das Filmchen ohne Ton schauen ließe, weil alle wichtigen Noten am Körper abzulesen sind.
Und auch wenn ich mich selbst lieber als lockeren Drummer wahrnehmen würde, kann ich mich darüber freuen, dass ich dermaßen gewissenhaft und bewusst einzutauchen vermag, als ob es um alles gehen würde – einer Maxime mit der ich sonst auch in ein Konzerte einsteige…


Memento Odesa

Februar 27, 2024

Den zweiten Jahrestag des Angriffskriegs gegen die Ukraine wollte ich bewußt nicht besonders hervorheben; denn jeder Tag Krieg ist einer zu viel!
Ich war am besagten 24. Februar in Saarbrücken spazierenderweise unterwegs, als mich die Klangwolke einer Kundgebung daran erinnerten, dass Frieden kein Zustand, sondern eine Aufgabe ist..
Bis mir eine gute Aktion einfällt, wärme ich mit zunächst diesem Link meine bestehenden Ideen wieder auf, möchte jetzt aber vor allem auf die „Memento Odesa“ Benefizkonzerte hinweisen, die der tolle Sebastian Studnitzky zusammen mit seinem Trio, dem Symphonieorchester der Stadt Odessa und weiteren Gästen aus der Ukraine im März aufführen wird.

02.03. UA-Odesa, Odesa Philharmonic Theatre
11.03. Bielefeld, Rudolf-Oetker-Halle
12.03. Hamburg, St. Marien-Dom
13.03. Kassel, Anthroposophisches Zentrum
14.03. Bremen, Die Glocke
15.03. Regensburg, Regensburg Theater
16.03. Potsdam, Nikolaikirche
17.03. Berlin, Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche
18.03. Bonn, Pantheon
19.03. Karlsruhe, Tollhaus
20.03. Stuttgart, Hospitalhof
21.03. München, Auferstehungskirche 

Ich jedenfalls hole jetzt die Sleigh Bells hervor, schüttle und singe eine Runde mit Pharao Sanders:
Prince of peace won’t you hear our pleas
Ring your bells of peace
Let loving never cease

farbenfroh

Januar 15, 2024

>>Wenn Jamie Oliver wie ein übermotivierter Klassenlehrer kocht (»Schaut euch nur mal diesen wunderschönen Camembert an!«), Yotam Ottolenghi wie ein Zauberer (»Die geheime Zutat ist Tahini«) und Alison Roman wie eine strenge Diva (»Marshmallows im Essen sollten verboten werden«), dann kocht Molly Baz wie eine Rapperin.
Eine Rapperin, in deren Songs jedes Wort an der richtigen Stelle steht.<<

Zeilen aus dem Zeit Magazin (4.1.2024), die mich neugierig machen. Und nach folgender Passage, möchte ich tatsächlich auch in eins ihrer Kochbücher gucken:
>>Neben zahlreichen Rezepten stehen QR-Codes, über die man zu Video-Anleitungen und Tonaufnahmen gelangt, die einen beim Kochen begleiten. Es ist ein Kochbuch wie ein TikTok-Kanal, ein Kochbuch für Leute mit sehr kurzer Aufmerksamkeitsspanne.<<

Ähnlich bunt und prall im Klang, waren die afrikanischen Instrumente im gestrigen Backstage (des Netzer/Franz Beckenbauer Konzerts auf? in? Gleis4). Vor allem die ghanaischen Rakataks haben’s mir angetan, klingen sie doch nach einer weiteren gelungenen Handclap Variante.

mein Weihnachtsbesteck

Dezember 22, 2023

Angefixt von Donny Hathaways Weihnachtssong, habe ich doch nochmal die Schlittenglöckchen rausgeholt und schöner Weise herausgefunden, dass sie weniger dominant und satellitenhaft im Mix erklingen, wenn ich sie nicht schüttle, sondern mit der Hand (siehe Kallas dort) oder einem mit Filz überzogenen Klöppel (Mallet, Dual Stick oder gar Jazz-Kick-Beater) zum Schwingen anrege.
Und der Winter-Muffin von Rohema erweist sich als optimale Unterlage (passt thematisch und hindert die Sleigh Bells am wegrutschen). Yo-Ho!

PS. check mal die Basslines, gespielt vom Meister D. H. selbst
PPS. krumme Takte sind OK, krumme Weihnachtsbäume auch (Danke, Andrea!)

fliegen

Dezember 2, 2023

Der Traum vom Fliegen ist klar, schwierig.
Wobei…
Im letzten Teil des „Araber von morgen“ gelingt das Riad Sattouf (bis jetzt schon zweimal):

Im ersten Bild wegen der überraschenden Untauglichkeit bei der Musterung, auf Seite 135 dank einer erfolgreichen Blindbewerbung beim renommierten Comic-Verlag. Beides sind große Einschnitte, zukunftsbestimmende Ereignisse – insofern völlig verständlich, dass dabei kurzfristig die Arme auch als Flügel funktionieren, bzw. man das volle Glück im Bauch spürt, als rauschte man durch die Luft.
Derartige Momente sind rar gesät, ein leichtes Abheben geht da schon öfter. Und lässt sich teilweise sogar bewusst planen/provozieren.
Bei mir beispielsweise, indem ich mit frischem Spielzeug und Lust auf selbiges in den Proberaum gehe.
So geschehen heute, als ich mit der neu verkabelten „minimalistic Dubstation“ (mit nur einem Mono-Input, für z.B. Smartphone, Drumcomputer oder 303) und einem weiteren Perkussionsobjekt mit Haltestiel*, „The Night“ aus dem Hause Meinl, zu jammen begann.

*In Bezug auf andere Percussion-Instrumente mit Stock ähnlichem „Stiel“ fallen mir auf die Schnelle ein: Maracas, Jinglestick, Sleigh Bells, Seed Pod Shaker, Fan-Klatsche. Jedenfalls lässt sich „The Night“ wie ein herkömmlich Stock führen, so dass sich rhythmische Patterns und punktuelle Akzente mit diesem Zikaden ähnlichen Sound erzeugen lassen. Aber – ähnlich wie beim One Shot Shaker – kann „The Night“ auch in die entgegengesetzte (eigentlich falsche) Richtung geführt werden, wobei dann die Bewegung Offbeats erzeugt.

the future

November 24, 2023

Kleiner Tipp für intensives Träumen. Jetzt wo es doch wieder deutlich kälter ist, fahre ich meine persönliche Zauberberg-Taktik im Schlafzimmer: Fenster auf, dafür wird aber der Polarschlafsack bis obenhin zugezogen.
Das Ergebnis verbindet beste Luft um die Nase, mollige Wärme im Inneren des Kokons, sowie ein eins a Feriengefühl (das offenbar bei mir bunte Träume auslöst).
Heute durfte ich mir vor dem Aufstehen zweifach die Augen reiben und freudvoll wundern: einmal raus aus der Traumwelt, rein in den eher grauen Novembertag, dann aber traumhafte Realität: denn heute vor 16 Jahren kam Levi zur Welt. Was für ein Geschenk!
(Musikmachen ist mega, für’s eigene Kind jedoch gibt’s kein sprachliches Superlativ, das dieses Glücksgefühl von überbordender Liebe angemessen ausdrücken zu vermag. Das Natürlichste der Welt, dennoch irgendwie unbeschreiblich…)
Ich wünsche uns ein tolles Jetzt, eine gute Zukunft!

PS. die Mütze, die doch direkt an den Kopfschmuck des frühen Jamiroquai erinnert, ist ein selbstgebastelter Kassetten-Shaker
PPS. ich erinnere mich noch genau, was ich zum 16ten geschenkt bekommen habe, nämlich ein grüne Beckentasche mit weißem Meinl M (die ist nach wie vor im Einsatz und beherbergt die Teller meines im Mystery Train Studio gelagerten NETZER Kits).
Das war jedenfalls 1988 (wie auch dieser Sade Release):

Teachertage 2023

November 20, 2023

Optimaler Wiedereinstieg in den Alltag, wenn man gerade das Percussion Creativ Spaceship (bzw. die Insel der dreitägigen Teachertage) verlassen hat: dieses schönes IG Video aus der Dust to Digital Reihe, das die Kraft der Musik und die Lust am Machen und Lernen kräftig hochhält.

Klar, wer aus dem All zurückkehrt, hat was zu berichten. Ich kann nun schwerlich von jedem Stern schwärmen, den ich am Wochenende entdecken durfte – ohnehin schien es in der Bayrischen Musikakademie permanent zu strahlen (aus den Gesichtern der Vortragenden, aus den Gesichtern der TeilnehmerInnen, aus den Gesichtern der Veranstalter und Helfer) – insofern picke ich anstelle eines absoluten Highlights ein kleines Themenfeld aus der Masse an Eindrücken heraus: Aktionen am Boden.
Eindrücklich demonstrierte Benny Greb auf dem Fußboden des Kammermusiksaals in wieweit Technik den späteren Sound auf Becken und Trommeln beeinflusst: je nach Stockhaltung bzw. Griff-Intensität erzeugen die bloßen Stöcke unterschiedlichste Klänge.
Leonie Klein tauchte am Ende ihrer Finger-Cymbals Performance „Chattering Birds“ ab und überraschte dort – für mich wegen der vielen Zuschauerreihen uneinsehbar – mit neuen Zusammenklängen (zu Füßen wartete nämlich eine Bongo-Trommel). Ellen Mayer hatte ein kleines Arsenal an Perkussions-Instrumenten auf dem Parkett abgelegt, unter anderem meinen neuen Lieblings-Effekt: The Night. Die eigenen Tauchgängen dienten eher der profanen Wiederaufnahme von zuvor abgeschüttelten Präparations- oder Stockmaterialien.
Das krasseste Spagat lieferte jedoch Benny. Es war die Verbindung aus exotischer Trommelposition, Slapstick und bisher ungehörten Tönen, die er, hinter dem Standtom knieend performte, dabei abwechselnd Schlag-und Resonanzfell bearbeitete und mittels Atemstößen ins Luftloch der Trommel die Tonhöhe modulierte – Groove-Arbeit bis an den Rand der Ohnmacht 🙂

Mit den Füßen auf dem Boden, weil umsichtig und empathisch, näherten sich Joannie Labelle und Ellen in ihrem Workshop dem Themenkomplex kulturelle Aneignung. Wie mit traditionellen Patterns umgehen, die vielleicht einem religiösen oder rituellen Zusammenhang entstammen?
Ohne eine allgemein gültige Antwort zu formulieren, fand ich den Ansatz gut, sich mit Geschichte und Herkunft unserer Rhythmusbausteine zu beschäftigen, so können sie respektvoll gespielt bzw. ins persönlichen Pattern-Lager integriert werden.
Klingt sinnvoll in meinen Ohren: dank Respekt, die Freiheit des musikalischen Tuns aufrecht erhalten (an dieser Stelle direkt nochmals der Link zu Busonis „Entwurf einer neuen Ästhetik der Tonkunst“).
Passend dazu höre ich mir Jenz Balzers Essay „Fremd sind wir uns selbst – Versuch über die Ethik der Appropriation“ an (über den Ulrich Kriest am kommenden Dienstag zwischen 14.15- 16.45h in der HfDMK sprechen wird) und löse direkt ein Zitat von Édouard Glissant heraus:
>>Keine Kultur ist heute isoliert von den anderen. Es gibt keine reinen Kulturen, das wäre lächerlich. Die Spur des Lebens wird nicht durch das Identische gelegt, sondern durch das Verschiedene. Das Gleiche produziert: nichts. Das beginnt schon mit der Genetik. Zwei gleiche Zellen können nichts Neues produzieren. Und in der Kultur ist das auch so.<<
Oder wie der Deutschlandfunk Kultur es in Hinblick auf Ursula Renz zu formulierte:
>>Die Idee eines „kulturellen Eigentums“ hält Renz generell für problematisch: „Denn Kultur ist immer auch Kulturtransfer.“ Kulturen seien nie unveränderlich, sie ließen sich nicht auf feststehende Eigenschaften zu reduzieren. Der Akt der Übernahme von Elementen anderer Kulturen könne entsprechend keine moralische Verfehlung darstellen. Bei den Debatten, in denen „kulturelle Aneignung“ kritisiert wird, gehe es tatsächlich vor allem um die Wahrnehmung von Status- und Machtgefällen zwischen einer dominanten und einer Minderheiten-Kultur. „Aber das Aneignen selber, das ist Kultur. Das finden wir in der ganzen Kulturgeschichte immer wieder: in der Literatur, in der Musik, in der Philosophie.“<<

Meine persönliche Lernkurve:
1. Der Mut zum Risiko wird belohnt, in meinem Fall die spontane Idee der parallel zum Playback verschickten Videobotschaften. Die Kombi von Ableton und Film hat perfekt funktioniert und Spaß gebracht! Und dass, obwohl ich mich mit Video null auskenne (und das Filmchen in iMovie irgendwie schnell schnell aus Screenshots und Trash-Content zusammen geschraubt habe) – die Idee und der Versuch zählen!
>>Handwerk kann jeder lernen, der nicht ganz ungeschickt ist und sich be- müht. Es hat schon seine Richtigkeit, dass es in der Kunst an Bedeutung verlor, es hat Sinn, dass die Idee hinter dem Werk wichtiger wurde als dieses selbst<< (Daniel Kehlmann „F“ 2013)

Aber hey, nach dieser Feuertaufe, kanns richtig losgehen (in dem ich beispielsweise meine VJ- und Lichtkünstler nach geeigneten Inhalten frage, in dem ich meine Photoshop-Lizenz erneuere, mich mit CapCut beschäftige und vielleicht auch mal in Da Vinci eintauche…

2. Flexibel sein, helps! Beziehungsweise Notausgänge und Alternativen. Ich wusste weder, ob es zur Show einen Beamer geben wird bzw. ob die dortigen Anschlusskabel für mein MacBook passen. Da ich aber gerne die Interaktion mit Publikum erzeugen wollte, dachte ich über einen Notfallplan nach (der dann aus Karten und Stockzeichen und meinem hochgehaltenen Schlüsselbund als Triggersignal für die Clave bestanden hätte). Ebenso wenig wusste ich über die Verstärkungs-Situation Bescheid. Hatte keine Ahnung, ob eine PA ist vorhanden ist bzw. wo ihre Lautsprecher stehen, wie die Verbindung von meinen Ausgängen zu den Lautmachern realisiert werden kann, so dass ich mich maximal minimierte und für den Rechner einen monophonen Klinkenausgang wählte, der mittels P-Split symmetriert und auf XLR-Kabel adaptiert werden konnte (und ich dank dieses Sommercable ebenso den Sound auf die Ohren bekam).
Das Schlagzeug-Echo schickte ich direkt zu einer aktiven Box, so dass dieser Klang aus derselben Ecke schallte wie das komplette akustische Drumkit.
Schließlich rückte ich die Lautsprecherbox so nah wie möglich in mein Setup, um alle drei Klangquellen so homogen wie möglich zu verbinden.

3. Spürte ich in der Vergangenheit bei einer derartigen Spezialisten-Veranstaltung (nur Rhythmusmacher- und Fans) immer mal wieder auch eine gewisse Anspannung oder Aufgeregtheit, so sind heute die Gedanken, wie/ob ich mit meinen exotischen Ansätzen Anklang finde oder überhaupt irgendwo andocken kann, der Freude (nämlich Gleichgesinnten das vorstellen zu dürfen, wo für ich brenne) und einer Gewissheit gewichen (dass eben auch die Findung und Besetzung von Nischen selbstverständlich OK ist).
Der Konzertabend mit seiner Lineup-Spannweite, die Klassik, Drum God und Schlager verband, die lässig von intimster Zimmerlautstärke zu Club-Gewitter oszillieren konnte und den Unterschied zwischen intensiv Vorbereitetem oder spontan Improvisiertem gar nicht bewerten wollte, sondern sich einzig auf den freudvollen Vortrag von Rhythmusmusik konzentrierte, hat eindrücklich bewiesen, dass es weder um Vergleich noch um Stilistik geht.

4. Feedback, immer hilfreich! Rückmeldungen von außen helfen der eigenen Verortung, sind Balsam für die Seele und Antriebskraft für weitere Unternehmungen. Lob anzunehmen, ist jedoch auch nicht immer einfach, so dass ich diesbezüglich stellvertretend für die vielen schönen Reaktionen, einen Kommentar anheften möchte.
Lieber Oli,
deine Beiträge bei den Teachertagen waren so wundervoll!
Deine ansteckende Begeisterung, deine kreativen Zugänge, die Zufriedenheit,
dein soziales Engagement und positive Einstellung, die du versprühst sind sehr
erfrischend und haben zumindest bei mir absolute Vorbildwirkung.
Danke dir für die Inspiration und die tolle Zeit!

Alles Liebe aus Klagenfurt, Paul

Oh wie toll, das läuft mir bestens rein! Denn wenn ich zu meine Zielen befragt werde, so lautet die Antwort.
Ich möchte – vor und für andere Menschen – kompromisslos das trommeln dürfen, was meiner Lust und meinen Stärken entspricht. Im Idealfall springen dabei Funken über und erzeugen kleine Inseln des Glücks.

PS. Nachlese: schöner Kommentar im „drums & percussion“ 01/24

komplettes Kit im Tagesrucksack

November 13, 2023

Was für ein buntes Wochenende. Erst das Geburtstagskonzert anlässlich Wolfgang Schmids 75ten – Mehrgenerationen-Fusion mit viel Herz und Energie, dann Besuch und kleiner Einstieg beim fantastischen Nils Wülker/Arne Jansen Duo.

Drei Generationen Foto von Ralf Dombrowski

Dafür brauchte ich ein kleines, zügig aufbaubares Setup, dass ich irgendwie aus dem Reisekoffer für München zusammen basteln wollte.
So wurde letztlich die Meinl-Mini-Timbale/Snare mittels Multiclamp an ein vor Ort gestelltes Mikrostativ geklemmt, ebenso ein Beckenarm für mein besonderes Cymbal Stack. Die rechte Hand war für die Schüttelperkussion zuständig (Caxixi, Jinglestick, Triangel). In puncto Kick experimentierte ich zunächst mit einem Fusstaster, dessen (eher knacksende und brummende) Impulse mittels EQ in Richtung Bassdrum-Sound getrimmt werden können, entschied mich dann aber doch für mein SPD-S Electro (in das sich ja genau ein eigenes Sample einladen lässt, in dem Fall die Zimmer90 Kick aus meiner Sample-Kanne).
Beim Konzert hatte ich mir dann kurz entschlossen den Waterfall um den linken Oberschenkel gebunden (so konnte der linke Fuß auch mitmachen, 2&4 oder Offbeats beisteuern) und für die Ballade das SPD-S in Richtung atmospärischen Effekt verdreht (hoch gestimmter Clapsound mit maximal viel Hall).
Wow – was für ein vielseitiges Hybrid-Kit (das gerade mal einen kleinen Rucksack für den Transport benötigt)!

Für einen ähnlich guten Wochenstart, hier die musikalische Umarmung Zsófia Boros (Tipp von Arne), „El Abrazo“ von ihrem aktuellen ECM Album.

Ich freue mich aufs heutige Konzert von Joy Denalane (mit Matteo Scrimali), den temporären elektronischen Salon am Mittwoch, das hessische Jazzpodium in der HfDMK ab Donnerstag und die PC Creativ Teachertage am Wochenende.