Der Klappentext verspricht: Eine Ode an die Experimentierfreude, ein JA zum persönlichen Weg. Oli Rubow hat seinen Blog durchforstet, verehrte Wegbegleiter befragt und Lieblingsautoren zitiert, um ein unterhaltsames Büchlein für die Hosentasche zu erstellen. Entstanden ist dabei ein Glossar voller kreativer Strategien, übertragbarer Blaupausen und anregender Gedanken. Darin lässt’s sich stöbernd blättern; die musikalische und audio-visuelle Untermalung hingegen passiert im Netz.
Diese Textsammlung ist vermutlich das erste Buch, das sowohl Gehirn und Armmuskeln aufwärmen kann, aber auch zwischendurch die Trommel zu dämpfen vermag… und selbstverständlichnicht nur SchlagzeugerInnen, sondern jedem Musikfreund Freude bereiten kann!
Jetzt, geschickt: wenn Du ein Exemplar mit schöner Widmung und der passenden Postkarte haben möchtest, schreibst Du einfach mir. (Diese Order ist mit 25 € zwar ein wenig teurer, dafür spende ich die volle Einnahme an Ärzte ohne Grenzen. So tut das Hessisches Brückenstipendium doppelt gut/Gutes: Oli konnte sich mal wieder Zeit für ein Buch nehmen, ihr helft in der Welt!)
Danke fürs schicke Foto an Axel Winkler/Tama, danke-danke für all die schicken Grafiken und Montagen (seit Dekaden!!) an Andrea ❤
Dank Tobias Rapp habe ich vom Donald Byrd Live in Montreux 1973 Album erfahren, welches im Winter anlässlich des 90sten Geburtstags des Trompeters veröffentlicht wurde. Tolle Platte (mit viel Effekten…), aber schon beim Opener, „Blackbyrd“ bin ich am eingängigen Chor der Mannschaft hängengeblieben, den kannte ich davor nur von Galliano („Rise and Fall“ vom 1994er Album „A Plot Thickens“). Jetzt würde mich brennend interessieren woher diese Hook stammt…
1973 scheint ein besonderes Trompetenjahr in Montreux gewesen zu sein. Weiter geht mit Miles…
Gestern, nach dem tollen Konzert von Wolfgang Haffners „Magic Band“, kam das Gespräch aufs 86er Lyle Mays Soloalbum „Street Dreams“ und diesen typischen Gadd-Fill ((3.12′).
Zum Frühstück gesellte sich „Chick Corea Plays“. Als am Ende der zweiten CD die Children‘ Songs erklangen, merkte ich wie einfach und schön sich dazu verschiedene Basstöne summen ließen, zack war ich auch schon im Schlafzimmer, um den Preci zu holen und dann: Session mit Chick. Der Laie mit dem Meister… Bereitete einen riesigen Spaß und funktionierte bestens. Eigentlich erstaunlich, wo ich doch überhaupt keine Ahnung hatte, was in den Stücken passiert (und auch nicht wirklich Bass spielen kann). Es scheint zu funktionieren, weil ich mich furchtlos und motiviert darauf einlassen konnte und ab diesem Moment offenbar die/meine Formel zur Spiritualität greift, nämlich das angenehme sich getragen fühlen (das sich nicht wirklich erklären lässt, aber ungeahnte Fähigkeiten freisetzen kann)…
Anyway, unter Strich, ein guter Morgen, der mit folgendem Zitat aus dem erwähnten Chick Corea Album geistreich in den Mittag überging: >>I view all music as happening right now. When I play [… hier kannst Du Deine Lieblingsmusiker/komponisten eintragen] or when I’m improvising with no theme, it’s all right now. Music at this ideal wavelength has no chronological time – past or present. It’s all present, very present. The present can get wider and wider. It can become a very big space. Music can then become a gateway to the future.<<
Am Sonntag passiert Fola Dadas „Augustentalk“ (das interdisziplinäre Gesprächskonzert) unter der Überschrift Spirits. Gestern bei der Kaffeezubereitung entstand die Idee, dazu einen kleinen Impulsvortrag zu halten, einfach aus dem Bauch heraus mal meine persönliche musikalische Verbindung mit diesem Begriff aufzufächern (so wie ich das schon – erprobterweise, leidenschaftlich und eigentlich auch mühelos – bei zahlreichen Workshops zu egal welchem Thema praktiziert habe).
Jetzt erstaunlich: denn erstmal kam nichts. Gar nichts.
Also auch kein Kaffee, sondern Konzentration, um tröpfchenweise ein paar wenige Bezüge zu Tage zu fördern. So dachte ich zuerst an meine singende Mama, bei der es eindeutig die Verbindung von Musikmachen und Spiritualität gibt (sei es das Strahlende, Überspringende, Ansteckende oder gar die heilende Kraft der Musik, sei es eine Art von Getragensein – egal ob kirchliches oder weltliches Repertoire), mir kam Spiritual Jazz in den Sinn (Coltrane, politische Emanzipation und kulturelle Selbstvergewisserung) und nach der direkten Übersetzung des lateinischen Ursprungs auch folgende Gedanken: – Atem Auf die Atmung kann man sich verlassen, sie funktioniert automatisch und selbstständig, dennoch reagiert sie spürbar auf äußere Umstände (Lampenfieber, körperliche Verausgabung, Ruhe) und beeinflusst dadurch wiederum unser Spiel bzw. unseren Spielraum. Dank dieser Erfahrungswerte lassen wir uns bewusst auf den Vorgang des Atmens ein, können einerseits seine Zeichen erkennen, um dementsprechend darauf zu reagieren, andererseits auch lernen, die Atmung und damit unsere musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten (teilweise) zu beeinflussen. Achtsamkeit entsteht. Auch Musik sollte atmen. Pausen und Platz sind toll, aber auch atemlose Passagen oder die Verselbständigung eines Vorgangs. Und wir Musikmachenden dürfen reagieren (Fola hat im Verlauf des Abends diesbezüglich den Begriff der Resonanz ins Spiel gebracht), uns aktiv einbringen, im Idealfall achtsam die Mitspielenden (auch das Publikum) integrieren. Musik entstehen zu lassen ist nie ein einseitiger Vorgang, auch nie ein rational eindeutig vorhersehbarer Prozess. – Hauch, Geist Sowohl der Hauch, als auch ein Geist sind nicht greifbar. Und dennoch gewichtig, vor allem spürbar. Ich denke an die leisen Ghostnotes beim Trommeln (die nicht selten einem rhythmischen Pattern zum Groove verhelfen), natürlich an den „Ghost in the Machine“ (jene Überraschungsmomente im Umgang mit elektronischen Klangerzeugern) oder an musikalischen Klebstoff (z.B. die eng beieinander stehende Band, der Summenkompressor oder ein zum Stock in die Hand genommenen Shaker). Der Geist aus der Flasche hingegen hat mich bis dato nie sonderlich beeindruckt, jedenfalls nicht als Starthilfe (Sprit!) fürs Musikmachen. Mit Genuss hingegen verbinde ich viel Positives: Mut zum Risiko, Neuland, Wohlgefühl.
Ich war gespannt, was mir das Netz zur Überschrift verraten würde. Als ich später den Wikipedia-Artikel aufschlug, erklärte dieser mein anfänglich gedankenloses in der Luft stehen: >>Spiritualität ist die Suche/die Hinwendung/die unmittelbare Anschauung oder das subjektive Erleben einer sinnlich nicht fassbaren und rational nicht erklärbaren transzendenten Wirklichkeit.<<
Offenbar fühle ich beim Musikmachen derart wohl und von (etwas nicht Erklärbarem) derart getragen, dass ich mir gar keine Gedanken darüber machen muss…
Es regnet. Völlig egal, denn heute beginnt der Frühling, mein Buch ist da und im Steve Gadd Interview gibt’s den passenden Schnipsel zu meinen Rahmen-Erweiterungsstrategien!
Hier „von hinten, wie von vorne“:
Freue mich sehr über all die zahlreichen Bestellungen (und Spenden) und bin auf euer Feedback gespannt. Anyway, ich bleibe dran! Ganz konkret, am kommenden Sonntag gibt es in der Stuttgarter „Die Bar“ um 18 Uhr ein interdisziplinäres Happening zum Thema „Spirits“; Gespräche, Musik (von Fola Dada, Ralf Groher, Martin Meixner, Joscha Glass, OR) und die passenden Getränke!
Nochmals zurück zum Frühling. >>«Kreativität kann man nicht unterrichten», schreibt der Psychologe Peter Gray, «man kann sie nur erblühen lassen.»<< (Rutger Bregman „Im Grunde gut“, Seite 311)
Ein Hoch auf die eigenen Ohren, materiellen Verstand und kaufmännische Geduld. Ein Hoch auf tolle Effekte…
Spannend, dass das Video eines geschätzten Nerds (Nischengruppen-Influenzer), ein seit 19 Jahren kaum beachtetes hässliches Entlein zum Aschenputtel transformieren und die Gebrauchtmarktpreise in absurde Höhen treiben kann. Offenbar geht’s überhaupt nicht um persönlichen Geschmack, sondern allein um Statussymbole mit Gütesiegel.
Eins a Einstimmung für den morgigen Temporären Elektronischen Salon (mit Kabuki, Rubow & Leicht)! 20.30h im Frankfurter Ono2 (endlich, nach zwei vereitelten Anläufen…)
Man beachte Oli Leicht, direkt unter der Decke! Um überhaupt auf der Eckbank stehen zu können, musste nach dem Soundcheck noch innenarchitektonisch Hand angelegt werden:
Als ich heute Vormittag den Bericht über den Fünfzigsten von Truck Stop* gelesen hatte, fiel mir wieder der unlängst angedachte Blogbeitrag ein: 2023 = 50 Jahre Hip-Hop, 50 Jahre Dub
Ich lese zur Zeit „Im Grunde gut“ (gerne zuhause auch mal den ein oder anderen Abschnitt laut vor). >>Der Historiker Rutger Bregman setzt sich in seinem Buch mit dem Wesen des Menschen auseinander. Anders als in der westlichen Denktradition angenommen ist der Mensch nicht böse, sondern, so Bregman, im Gegenteil: von Grund auf gut. Und geht man von dieser Prämisse aus, ist es möglich, die Welt und den Menschen in ihr komplett neu und grundoptimistisch zu denken. In seinem mitreißend geschriebenen, überzeugenden Buch präsentiert Bregman Ideen für die Verbesserung der Welt. Sie sind innovativ und mutig und stimmen vor allem hoffnungsfroh.<< (rowohlt)
Der Ansatz ist wohltuend, die Lektüre kommt zur richtigen Zeit und dennoch kann leider nicht alles immer auf Anhieb ideal funktionieren. Auch mein Verhalten ist immer wieder mal alles andere als gut. Aber ich versuche auf Lernkurve und Hand-reichen zu bauen. Und bezüglich Letzgenanntem erinnerte ich mich heute an die Muppet Show Folge, in der große Gonzo eine Kanonenkugel fängt (Episode 223 mit John Cleese). Manchmal ist so ein super langer Arm total geschickt, um auch die Hand von Zimmer zu Zimmer reichen zu können…