Archive for the ‘Latin’ Category

sprechen statt spielen – auch toll

Januar 21, 2023

Anstelle des gemeinsamen Konzerts traf ich mich am Donnerstag Abend mit Kabuki – einfach nur zum Essen. Dabei streiften wir spannende Themen: verschiedene Mikrotonalitäten und Colliers „Moon River“, das lange nicht entdeckte „Shook Ones“ Sample, die unterschiedliche Räumlichkeit gepitchter Samples (siehe dazu auch Alex Hoeffkens „Varispeed“-Drumrecording), den morgigen Beginn des neuen Mondjahres bzw. das Jahr des Wasserhasen (das angeblich viel Raum für Kreativität und deutlich mehr Ruhe und Harmonie verspricht).

Vor dem Essen war ich seit langem mal wieder im Second Hand Plattenladen, kaufte dort u.a. eine Baden Powell MPS Compilation und hörte mir den „Dialogue of the Drums“ von Andrew Cyrilles und Milford Graves an.

Gewissermaßen als Nachspeise hänge ich noch „Akira Jimbo playing a disappearing drum set“ dran. Eigentlich gefiel mir Jimbos Art zu trommeln nie besonders – trotz seiner Affinität zur Elektronik. Die Idee zum Reduktions-Video hingegen finde ich eine gut.

Last but not least: auf meine todo-Liste kommt das Meinl Cymbal Pedal Mount, das ich gerne mit den Smack Stacks bestücken würde.

licks, clichés & attitude

Januar 13, 2019

 

Grenzzäune zu überspringen gefällt mir gut, Kontext-Mix ebenfalls.
Und deswegen freue ich mich gerade sehr über Bodek Jankes Tabla Version der berühmten Samba Fanfare Fanfarra (Cabua-Le-Le), dem Opener von Sergio Mendes„Brasileiro“ (das ich zufälliger Weise neulich im Second Hand Laden gefunden habe).

In dieser Stimmung widme ich mich einem anderen Klischee und beleuchte das von Lars Bartkuhn empfohlene „The Lick“ unter ganz neuen Vorzeichen!

Hardcore Continuum und 5th World Music

Juni 10, 2011

>>[…] Hardcore Continuum. Mit diesem Begriff bezeichnet der Journalist Simon Reynolds den langen Fluss von untereinander verwandten und sich ablösenden Musikstilen, die seit Ende der Achtziger in der Folge des Britischen Rave aufkamen, vor allem in Gegenden Englands mit vielen Einwanderen aus der Karibik. Er beschreibt den langen Weg von Jungle über Grime und Dubstep zum Juke. Letzterer kommt zwar als Underground-Variante des House aus Chicago, aber: so what?. Globale Zeiten.<<
Klaus Walter im Spex #333 in einer Rezension von Africa Hitech „93 Millions“

>>[…] „Fifth World Music„. So nennt der Blogger Kid Shirt die postgeografischen und posthistorischen Superhybriden der iPod-Ära, in der das gesamte Musikarchiv des Planeten nur einen Mausclick voneinander entfernt ist. Der Begriff erweitert die Idee der „Fourth World Music„, die der Jazztrompeter Jon Hassell in den Achtzigern für die Verflechtung von uralten Ritualen und hochmodernen Technologien formuliert hat, wie sie etwa David Byrne praktiziert hat. Vorbei hingegen ist die Idee einer Weltmusik, die „bedrohte Arten“ aus der sogenannten Dritten Welt in die Konzertsäle der Ersten Welt bringt und dort bewahren möchte. Das damals geforderte „planetare Bewusstsein“ durch musikalische Gemeinsamkeiten hat sich erübrigt, seit das Internet zur Botschaft geworden ist.<<
Uh-Young Kim in der taz

Trio Elétrico

Mai 21, 2007

Schicker Begriff. Kommt aus der brasilianischen  Karnevalstradition und bezeichnet einen mit Soundsystem und musizierender Combo ausgestatteten Truck. Dodô e Osmar (Adolfo Nascimento und Osmar Macedo) hatten 1949 die Idee der fahrbahren und elektronisch verstärkten Rhythmen, testeten diese zunächst zu zweit und bildeten wenig später mit Temístocles Aragão schließlich ein rollendes Trio, das Trio Elétrico eben.

Trio Eletrico
ist aber auch ein dubbig-elektronischer Act auf dem Berliner Stereo Deluxe Label. Das Album „Echo Parcours“ wird mein Hörtipp für den heutigen Abend.