Zur Zahl 2500 fällt mir spontan folgendes ein: eine schicke 70er Limousine und der moderne wie kultige API Schlagzeugkompressor.
Und natürlich ebendieser zweitausendfünfhundertste e-Beats Beitrag!
Da mich Autos weniger interessieren, Schlagzeugkompressoren dafür umso mehr, habe ich drei interessante Musikmacher zu „ihrem“ API 2500 befragt:
Hannes Bieger (Produzent, Mix-Engineer, Autor)
>>Der API 2500 ist zusammen mit einem Electrodyne 2511 EQ fest verkabelt auf meinem Drum Bus, und damit ein wesentlicher Bestandteil meines Mixing-Setups. Es ist wohl der einzige Kompressor aus meinem Arsenal, der wirklich bei jedem Mix zum Einsatz kommt, und ich schätze seine Qualitäten sowohl bei akustischen als auch bei elektronischen Drums. Ich verwende den 2500 meistens mit langen Attack- und kurzen Release-Zeiten, und auf diese Weise bekommen die Drums extra Punch ohne übermäßig aggressiv zu werden. Entgegen der weit verbreiteten Ansicht finde ich nicht, dass der 2500 übermäßig stark färbt. Im Gegenteil mag ich seinen trockenen, kraftvollen Klang sehr gerne, und er dünnt den Bassbereich auch nicht so aus wie andere VCA-Comps, was für mich eine ganz wesentliche Eigenschaft ist.<<
Hier noch ein ausführlicher bonedo-Testbericht von Hannes Bieger zum API 2500.
Johannes Brecht (Produzent, Bassist)
>>Ich benutze meinen 2500 sowohl auf dem Drum Bus, als auch, vorallem auf dem Master Bus.
Der 2500 ist abgesehen von dem tollen Punch durch seine Features TONE und LINK extrem flexibel: So kann man mit tone TYPE zwischen OLD Feed BACK Kompression (so Fairchild Style) oder NEW Feed ForWarD Kompression (so SSL Style) umschalten.
Auch der Highpass Filter vor der Detection ist ein wichtiges Feature.
Das für mich aber wichtigste Feature ist der Link zwischen links und rechts:
Ich benutze den 2500 auf dem Master Bus in einer M/S Matrix, so dass nicht Links und Rechts ankommen, sondern Mitte und Seite.
Dann kann ich mit dem Link Regler wunderbar einstellen wie sehr das Mitte Signal auch die Seiten komprimieren sollen oder eben nicht, dadurch bekomme ich deutlich mehr „Lautstärke“ oder „Lautheit“ oder was auch immer…<<
Flo König (Cro-Drummer)
>>Eine meiner Lieblingseinstellungen für den Drum Bus:
RATIO 3:1
ATTACK 30ms
RELEASE 200ms
KNEE Medium
THRUST Medium / Hard
LINK Independent oder 50%
Natürlich ist es gewagt eine Aussage über Kompressor-Einstellungen zu treffen, wenn man das Ausgangsmaterial nicht kennt.
Ansonsten ist der API auch super für extreme Kompressionen der Raum-Mikrofone.
Zudem spiegeln die drei Herren und der heutige Protagonist (m)einen erweiterten Schlagzeug-Begriff wider, der über das Hochglanzfoto im Trommelkatalog hinaus geht und Produktionsmittel, den Aufnahme-und Mixdown-Prozess sowie die Rolle des Produzenten miteinbezieht.
PS. Wer sich an diesen Kompressor erstmal digital herantasten möchte, findet einen PlugIn Klon im Portfolio der Firma Wave (und hier das Manual).
PPS. Jetzt fällt mir gerade ein: auch von der Akai MPC gibt es einen 2500er…
PPPS. Zufällig erreicht mich gerade heute eine spam-hafte Email einer Mitarbeiterin des Buchverlages Bloggingbooks, die mir eine Buchpublikation der Blogbeiträge angeboten hat… dabei bräucht ich doch nur einen Lektor 🙂