Tourherbst

Hattler Tourauftakt in Reutlingen, mit neuem Muffkopf und einer neuen Zweiklang-Hihat  (twofer):

Die Idee dabei ist nicht nur der mitrasselnde Shakerklang beim typischen Hihat-Fußtritt (wie sie z.B. Glenn Kotche im Modern Drummer Workshop 10/2005 erklärt), sondern folgende Möglichkeit: das Hihat-Clutch wird gar nicht festgeschraubt, so dass der geschlossene Hihat-Sound durch Druck der Meinl-Crasher+LP-One-Shot-Verbindung auf das Top-Cymbal entsteht, ein halboffener Klang dann bei lockerer Fußstellung (also ein typisches Drumcomputer Hihat Setting ohne Zwischentöne). Wenn ich die Hihatmaschine trete erklingt dann ein hochfrequenter Noise/Shakersound, der in Richtung Roland CR78 geht.

Offenbach = Multikulturell, grenzübergreifend:

Dinslaken, Münster, Bielefeld. Bin drin im Hamsterrad
||: Autobahn, Aufbau, Soundcheck, Dinner, Gig, Abbau, Hotel :||
Anyway, die Konzerte sind schön!
Und wenn immer möglich, wird die schwere Glavinic-Schwarte rausgezogen, neue Musik gescannt – gerade schwanke ich zwischen Tim Engelhardt (Tipp von MV), einem kleinen Nostalgieflash und dem letzten Mix von Stefan Leisering „Notes on a  Journey Selection“ – oder eine Sauna gesucht.

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Heute also in der Stadt, die es nicht gibt, morgen dann Lingen, mit Hotel im Märchenwald…

in der Stadt die es nicht gibt
geht der Beat ab und schiebt an und zu,
durch die Straßen in denen Jeder Ahnung auf diesem Gebiet hat,
allen voran dieser Mann der in Groovefragen,
jedem und auf alles eine Antwort geben kann,
denn im Kampf gegen whack beats hat der Bürgermeister,
jede Kurve schon gekriegt und Jede Hürde schon gemeistert,
in der City ist kein Platz für shitty Mucke die nicht klingt,
weil in der Stadt die’s nicht gibt jeder swingt baby,
weil alle ohne Ende grooven stylen oder rocken,
wenn sie in der Zone moven und in Häuserzeilen rocken,
dieser Mob kämpft unerschrocken gegen Pop wie gegen Pocken,
gegen Schlagerstreptokokken und ähnlichen Schrott yeah
Die Fantastischen Vier 4:99

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An der Strassenbahnhaltestelle am Frankfurter Hauptbahnhof sehe ich wieder mal den älteren Herrn mit seinem gepimpten Fahrrad. Diesmal ist ist ein Klapprad ohne Blinker, dafür mit „Kofferraum“; Frontsscheibe, Rückspiegel und Radio scheinen serienmäßig zu seinen Ausbauten zu gehören. Während der Bahnfahrt kommen wir ins Gespräch: er heisst (auch) Hellmut, ist 85 Jahre alt und kam einst aus Tscheljabinsk, einer russischen Stadt am Ural. Er hat denselben badischen Akzent wie meine Schwiegermutter und kann den Schrei der Ente nachmachen wie kein Zweiter, was er mir gerne demonstriert hätte, dafür aber sein Gebiss hätte herausnehmen müssen…in jedem Fall der erste Zeuge Jevohas, der mir symphatisch war.

In Kassel steht die Welt Kopf, da besteht der Nogger aus Fleisch, ein Kassler wird getrunken. Und um die Bierflasche zu öffnen, begibt man sich ins Bad…

Auf der Fahrt nach Halle läuft Meshell Ndegeocello (The Spirit Music Jamia: Dance Of The Infidel & Cookie), das Objekt 5 bekommt den Preis für die schönste Toilette – quasi Kurztrip nach Portugal – und im Backstage werden die Faltgeschichten zum Highlight des Tages.
Dass ich auf der Hotelfahrt zufällig noch ein Rhythmicon zu Gehör bekomme, lässt den kommenden Tag verheißungsvoll beginnen.

Bei Dresden denke ich an zunächst ans Drumfestival und an die vielen interessanten Trommler dieser Stadt. Also stimme ich mich mal mit der Red Bull Session von Demian Kappenstein ein.
Auf der B19 Strecke nach Bad Salzungen dann ein San Franciso mäßiger Hügelabschnitt: kerzengerade, runter-hoch und wieder runter-hoch. Nächstes mal dann mit Abheben oder auf dem Longboard…
Music of the Moment: Solange „A Place at the Table

Die Konzerte in Leverkusen, Idstein und Neu-Isenburg waren allesamt Energieraketen, dank vollem Haus und feierendem Publikum. So dass sich im FB folgendes Résumé nachlesen lässt: >>Gestern wurde der Treffpunkt praktisch abgefackelt.<<

PS. die erwähnte Inspiration für’s Idstein Solo soll nicht fehlen: Dresdner Tuch & Gaze Aktionismus à la Günter Baby Sommer und Demian Kappenstein.

 

5 Antworten to “Tourherbst”

  1. Frankfurter Jazz Woche | E-BEATS Says:

    […] 26.10. Hattler, Bad Homburg. Ich spiele heute mein letztes Konzert der „Warhol Holiday“ Tour (für die letzten drei Gigs übernimmt Jürgen Schlachter die […]

  2. das bin doch ich | E-BEATS Says:

    […] ist der Mann der Stunde! „I am I wrong“ hatte ich schon letztes Jahr entdeckt, auf der Hattler-Oktober-Rutsche erneut im Mietwagen gefeiert und jetzt erfahre ich zufällig im bonedo Blog, dass der Typ zu der […]

  3. Workshop Drums & Percussion Frequenzbewusstes Schlagzeugspiel (II) | E-BEATS Says:

    […] (m)eine Möglichkeit Nr.2 für den Superhochtonbereich: Meinl Handchime, Cabasa-Hat, Shaker-Hat und elektronische Whitenoise-Samples (z.B. dieses mit dem iPhone aufgenommene […]

  4. Bubble Wrap & Castanet | E-BEATS Says:

    […] Crasher Hats liegen auf der Hand). Da ich gerne diese zweite Hihat schnell abziehen oder gegen den Foot-Shaker tauschen möchte, verzichte ich auf die Vierkant-Feststellschraube und setze das Tama Accessoire […]

  5. leise trommeln | E-BEATS Says:

    […] Platz für Exotisches: um das Fußgelenk oder den Oberschenkel gebundene Rasseln-und Glöckchen; Foot-Shaker, zweite Hihatmaschine für Caxixi, Waterfall, Smack-Stack oder sonstige „Hackentricks„; […]

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