SWAG-Drumming: HipHop-Grooves im Inbetween Feel

Drummer Jan „Stix“ Pfennig haut mich immer wieder um. Auch er hat sich der Schlagzeug-Ästhetik der elektronischen Genres verschrieben und überträgt die in der Regel gebastelten Beats mit einer faszinierenden Spieltechnik auf das akustische Set.

Als ich Herrn Pfennig das letzte mal live erlebete, spielte er mit der Combo „Human Sampler“ ein hochenergetisches Drum’N Bass Konzert im Berliner Akut. Seine Hiphop Phase – er ist u.a. der Drummer von SIDO – habe ich bisher (leider) nur medial verfolgen können. Insofern freue ich mich sehr, dass Jan zu dieser Stilrichtung (zusammen mit Jacob Przemus) ein Lehrbuch geschrieben hat.

Herausgekommen (im AMA-Verlag) ist dabei ein kompaktes, sehr stringentes Büchlein, mit wenig Text – dieser dafür total auf dem Punkt – und vielen, sich im Schwierigkeitsgrad langsam steigernden Übungen.
„Swag Drumming“ beschäftigt sich hauptsächlich mit dem „Inbetween-Feel„, jener abgehangenen Shuffle-Variante, die irgendwo zwischen binär und ternär eiert. Die Autoren weisen dem „Dazwischen“ mit Hilfe der Quintolen (bzw. der auf 60% Shuffle-Grad eingestellten Rhythmusmaschine) einen klar definierten, dadurch notierbaren Platz zu.
[Plötzlich macht es „klick“ bei mir und die bisher strikt gemiedene Quintole erstmals musikalischen Sinn.]
Zum besseren Verständnis dieses ungewohnten Quantisierungsrasters hilft die mitgelieferte Hörbeispiel-CD.

Um den noch „betrunkeneren“ Ausprägungen dieser HipHop-Spielart beizukommen, widmet sich ein Teil des Werkes den Flam-Beats. Dabei werden die Vorschläge auf zwei Instrumente (Hihat+Snare oder Hihat+Kick) verteilt. Je nach Versatz (klassischer Flam, oder Back-Flam aka Malf) ensteht der Charakter des Grooves.

Schließlich gibt es noch kreative Anmerkungen zur Klanggestaltung (Instrumenten-Wahl, Präparation, Schlagtechnik, Layer-Sounds)

Mit den Worten „eine ganz Runde Sache“ lässt sich bei derartig eierndem Inhalt eigentlich kein Fazit ziehen, also vergebe ich alle möglichen Sterne für ein sagenhaftes Lehrbuch!

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PS. >>Swag, von englisch to swagger […], steht in der Jugendsprache für eine beneidenswerte, […] charismatisch-positive Ausstrahlung<<
PPS. Jan swaggert jeden Dienstag Abend im Badehaus Szimpla in Berlin

6 Antworten to “SWAG-Drumming: HipHop-Grooves im Inbetween Feel”

  1. Jacob Przemus Says:

    Hat dies auf Jacob Przemus rebloggt und kommentierte:
    Oli Rubow hat sich mal mein Buch angeguckt… schaut selbst!
    SWAG-Drumming von Jan Pfennig und Jacob Przemus
    Bestellen könnt ihr hier: http://www.ama-verlag.de/product_info.php/info/p601_Swag-Drumming.html

  2. Oli Says:

  3. der flexibel addierte Clap | E-BEATS Says:

    […] kleiner Nachtrag für Paul Seidel und Jan Stix Pfennig: die drei schönsten Möglichkeiten, wie sich mit der akustischen Snare – flexibel und […]

  4. Kicks, Snares, Hats | E-BEATS Says:

    […] Die Woche beginnt mit entspannten, geschmackvoll orchestrierten Fly-Lo-alike Beats von Jan Stix Pfennig: […]

  5. eSpider | E-BEATS Says:

    […] Weiterbildung und Staunen möchte ich noch auf Jans Internetpräsenz, sein Buch „Swagdrumming“, sowie auf seinen YouTube Kanal […]

  6. Defenestration | E-BEATS Says:

    […] Vierviertel-Kosmos eher seltene) passende Rahmengeschichte, den zweiten Teil von Jan Stix Pfennigs Swag-Drumming Konzepten anzupreisen. Diesmal geht es nicht nur um Quintolen, sondern auch um die 7 und ich taste […]

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