Die Schreibe von Matthias Fuchs hat mir schon immer gut gefallen und so besteige ich gerne den >>silbernen DeLorean und katapultiere mich dreieinhalb Jahrzehnte zurück zwischen bunt blinkenden Digitalhall, Harmonizer, Exciter und Co.<<
Die Schreibe von Matthias Fuchs hat mir schon immer gut gefallen und so besteige ich gerne den >>silbernen DeLorean und katapultiere mich dreieinhalb Jahrzehnte zurück zwischen bunt blinkenden Digitalhall, Harmonizer, Exciter und Co.<<
Claus Hessler gab mir neulich einen sagenhaften Tipp, das Doppelalbum „The Drums“ (1973) auf welchem sich die Jazz-Ikone Papa Jo Jones erinnert, erzählt und vortrommelt.
Irgendwas zwischen Hörbuch und Fernstudium.
Es fängt gleich mal vielversprechend in der Welt des Klangillusionisten an, mit Basics- Gadgets – Effects
Und zum Themen-Trio Tipps, Kreativität und Claus Hessler passt der kommende Samstag. Da findet von 11-18h in der Frankfurter Musikhochschule eine spannende Veranstaltung zum Thema Drumming spielen-erfinden-weitergeben statt.
Und Claus hat für sein Viertel die Überschrift „Kreativität – Ein Regelverstoss“ gewählt.
J.P. Bouvet spielt mit Bass-Freund und den Eventide H9 Effekten Resonator und PitchFuzz und schreibt dazu auf Instagram: >>Drewski and I made this uber fat song using Eventide H9 multi-effects pedals. I’ve got two snares, an SPDSX, and kick and snare triggers going through an H9 WITH an expression pedal. No post production. All actual sounds from recording.<<
Ebenfalls in Amerika, experimentiert Lukas Koenig derzeit (u.a.) mit getrommelten Hallspiralen und Donnerblechen…
aber auch mit einem Oldschool Sennheiser MD421 als mobilem Effektmikro:
Schwarzlicht und Neonfarben runden in gewohnter Leuchtkraft die visuelle Ebene ab. Nice.
Ich habe wieder mal ein paar tolle Sachen gelesen, die ich gerne teilen möchte.
Zuoberst das schöne Wort „Beatifikation„, dessen Duden-Übersetzung Seligsprechung kaum besser passen könnte…
In der der taz gab es neulich einen Bericht über den Vocoder als Musikmaschine – eindeutig meinem zweitliebsten Effekt – und heute einen spannenden Einblick in den Turbo-Folk Sound, der sich in späten Siebzigerjahren des ehemaligen Jugoslawiens entwickelte, später zum Sound des Krieges wurde, >>eine mit Keyboards und Synthesizern aufgemotzte Volksmusik, die wegen der heterofonen Triller, die Gesang und Akkordeon vibrieren lassen, oft als orientalisch wahrgenommen wird. Aber Turbofolk ist mehr, er ist ein Lifestyle, eine Kultur […], war nie politisch, nicht auf direktem Weg – und doch war er es<<.
Und ich stelle mich den Ansichten des französischen Philosophen Tristan Garcia über „Das intensive Leben“ und schreibe gleich mal was Schönes von Seite 33 ab:
>>Von den tausende möglichen Definitionen der Moderne wollen wir uns […] für die folgende entscheiden, die man als die einfachste und konkreteste ansehen kann: Die Moderne ist die Domestikation des elektrischen Stroms.<<
Hey ihr, die ihr auf Meshheads umgestigen seid, oder aus anderen Gründen noch ein altes Gummi-e-Pad rumliegen habt: Die Teile können zweckentfremdet weiterverwertet werden und als stabile, rutschfeste Unterlage zukünftig euer Smartphone, Effektgerät oder Midi-Controller halten. Zudem lässt sich solch ein e-Tischchen ideal im Drumset positionieren!
Ich habe in meinem bonedo.de Artikel „Kreative E-Drums der Gegenwart und Zukunft?“ meine Gedanken zu aktuellen Innovationen im Stromtrommel-Sektor aufgeschrieben, die Ansätze gecheckt, die der ursprünglichen Idee des elektronischen Schlagzeugs als eigenständiger Gattung nacheifern:
Sensory Percussion Trigger, das KMI BopPad und die Dremtrigger – allesamt Crowdfunding Projekte.
(Sowie Ableton Live/Max und DMX als Vermittler getrommelter Signale…)
Give and take!
Im aktuellen Fall: ich erzähle Helge was für seine Bachelor-Arbeit, er fährt mich nach Hause und sendet Spitzeninspiration per Mail – so viel, dass ich mich nun getrost für die anstehende DePhazz (UA, MOL, BY) Tour hier mal rausziehen kann.
In der halbstündigen Jazzahead Performance erkenne ich ähnliche Leidenschaften (z.B. für den VicFirth 5A Dual Tone), schreib mir aber auch einiges auf (Mini-Vibratoren, Meinl Helix Bowl auf Glockenspiel-Plättchen, Einhand-Harmonium, Wah-Wah-Tube, DIY-Superball Mallet, mehrere Metallophon-Stäbe). Also viel Futter für meine Klangsuchmaschine.
Und wenn mal wieder Geld reinkommt werde ich mir das Beat-Diary-Box-Set (365 Aufnahmen und Bilder) kaufen:
Toll auch, dass JS am liebsten mit dem Zug reist (Stichwort „Matrioschka Schlagzeug“), gerne liest, mit Spielregeln spielt, sich Grenzen setzt und Musik mit Bildern verbindet bzw. sich vom Bild inspirieren lässt.
… oder im Duo (Knalpot)
>>Ich gehe die Musik an wie ein Koch. Für mich bedeutete elektronische Musik schon immer, Frequenzen und Wellenformen organisch, sinnlich, sexuell zuzubereiten, statt mathematisch an die Sache heranzugehen<< (Jean-Michel Jarre)
Eberhard Weber finde ich wohl deswegen so toll, weil man sein Spiel sofort erkennt, weil ich darin Geschichten entdecken kann. Er hat Stil. Und einen eigenen dazu.
Dass die Entwicklung der musikalischen Persönlichkeit mit dem selbstgebauten Elektrokontrabass begann, der gerade wegen seiner unperfekten Ausführung die spielerische Eigenart förderte, lernte ich eben durch die einstündige SWR Doku „Eberhard Weber – Rebell am Bass„.
Der Film zeichnet darüberhinaus sehr schön das Bild eines kauzigen, dennoch sehr humorvollen Menschen, jemand der sich nicht verbiegen kann, der spielt, was in ihm ist, was er ist: authentisch, lieber erfindungs-und ideenreich und einer Vision folgend (>>Der Bass wurde bei Weber zu einem Instrument, welches das musikalische Geschehen über sich, in den höheren Etagen, insgeheim organisiert<<), als im klassischen Musiksinn fleißig. Und jemand der den tragischen Umstand akzeptieren kann, in Folge des Schlaganfalls vor knapp zehn Jahren nicht mehr Bass spielen zu können, dafür jetzt glücklich ins Nichts hineinlebt – Chapeau“
PS. außer seiner schönen Musik und beachtenswerten Einstellung, möchte ich für den Blog auch die Erweiterung des Bassbereichs durch Effektgeräte (Delay, Looper) erwähnen, die den Schritt des eigenen Instruments (und persönlichen Sounds) komplettiert haben.
Der junge Niederländer Han Kerkhof hat interessante DIY-Konstruktionen und Groove-Ideen am Start:
Die „Zelf-made splash hand!“ ist die Verbindung von Drumbal und Drummerglove, dank der sich das Splashbecken mit einer Hand halten, schlagen und „choken“ lässt.
Beim „Hihat Shaker“ wird das umfangreichen Trash-Pärchen mit der linken Hand geschwungen, aber per Hand oder Stock geschlagen.