Ulf schickt mir – passend zum Corona-Isolierzimmer – den Link zum Hörspiel von Heinrich Bölls Satire „Doktor Murkes gesammeltes Schweigen„. Es ist toll – liebvoll gemacht, angenehm unterhaltsam und regt die eigenen Gedanken (jenseits der schulmeisterlichen Einordnung) an.
Mir gefällt vor allem der Tabubruch, teures Bandmaterial mit „Stille“ zu bespielen oder den aus Aufnahmen entfernten Leerlauf zu sammeln, um all jene Schnipsel schließlich zu einer beruhigenden Detox-Klangcollage zu verbinden.
… der Klang der Stille, Sound of the Break, die Pause, Mute – immer eindeutig das Gegenteil von Sound, aber notwendige Grundlage von Rhythmus und Musik…
Aber auch das Thema der (opportunen) Sprachkorrektur ist hochaktuell. Denn so sehr ich linguistische Bedachtheit und sprachliche Feinheiten schätze, graut es mir vor Dogmatismus und Schwarz-Weiß-Regeln ohne Grautöne…
Dass ich ebenfalls gerne die Beinahe-Stille sammle, zeigt dieser Filmschnipsel aus dem Hotel Usbekistan. Ein kurzer Moment (klein bisschen mehr als ein film still) aus dem 17. Stockwerk mit einem für die WM trainierenden Boxer und Blick aus dem geöffneten Bar-Fenster nach unten…
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