Neue Impulse durch frische Farben, auf ein buntes Neues!

Um gestärkt die Auflistung der während des Urlaubs und in der letzten Wochen entdeckten Schönheiten anzugehen, lese ich mir erstmal den aktuellen Paris-Rundgang von Verena C. Mayer durch („Aufgehende Halbmonde„), ihre Suche nach dem besten Croissant:
>>Außen sollte es goldbraun und knusprig gebacken sein (sodass es eine nach Karamell schmeckende Kruste bekommt, die beim Reinbeißen aufs T-Shirt bröselt), innen luftig, weich und buttrig (als würde es im Mund schmelzen), keinesfalls aber speckig. Und das Wichtigste: möglichst viele hauchdünne Schichten, die so durchsichtig wie Seidenpapier und elastisch wie Kaugummi sind.<<
Jetzt schnell noch die passende Playlist erstellen und los…
Aus der „Verrückten Geschichte“ kopiere ich den Beitrag zu meinem (gleichaltrigen) Lieblings-Zähler:
>>1972: Graf Zahl (im engl. Count von Count) hat seinen ersten Auftritt in der Sesamstraße. Seine Zählwut ist
keine Erfindung der Show, sondern beruht auf europäischer Folklore. Demnach waren Vampire oft Arithmomanen, die alles zwanghaft zählen mussten.<<
Ebenfalls auf Twitter, DailyMann, Auszüge aus Thomas Manns Tagebüchern.
>>Hier twittert Katia Mann, weil Thomas‘ Tür zu ist. Erika ordnet.<<
Lesens- und überdenkenswerte Gedanken des Soziologen Philipp Staab:
>>Die Anpassung an das, was für die Selbsterhaltung der Gesellschaft nötig ist. Den Verlust zu betrauern, reicht nicht. Das große Menetekel ist der Klimawandel. Auch die Pandemie hat gezeigt, dass die moderne Gesellschaft ihre Steuerungsfähigkeiten überschätzt hat. Deswegen sollten wir aufhören, uns vorzugaukeln, wir würden noch in der Ära des Fortschritts leben. Das tun wir nicht. Wir leben in der Ära der Anpassung. Diese Anpassung ist nicht passiv, sie erfordert Handlungsfähigkeit. Psychoanalytisch ausgedrückt geht es darum, nach der Trauer das Realitätsprinzip zu akzeptieren und die Stärken des Ichs zu entfalten.<<
Zufällig hatte ich neulich in Jakob Arjounis „Magic Hoffmann“ folgenden Satz markiert:
>>Im Anpassen an veränderte Umstände war Fred fast noch besser als im Schmieden unumstößlicher Pläne.<<
Oh weh, und immer wieder Todesnachrichten von musikalischen Ikonen. Doch die vielen sozial-medialen Abschiedsbekundungen ähneln dem Leichenschmaus und helfen beim Verdauen der schrecklichen Überraschungen.
Darüber entdecke ich beispielsweise ein Schlagzeug-Solo von Fred White mit Echo (1979 aus dem Essener Rockpalast) oder Questloves Lieblings-Jeff-Beck-Break („Come Dancing„) sowie folgendes Vivienne Westwood Zitat aus dem Interview des SZ-Magazins:
>>Dieses Gewese um Schönheit wird immer unerträglicher.
Die Menschen sollten sich mehr anstrengen, weniger dumm zu sein, denn das würde sie am besten kleiden. Das empfehlenswerteste Accessoire ist ein Buch.<<
Apropos Jeff Beck: sein Vermächtnis des virtuosen Regelbrechens möchte ich hier nochmals gesondert erwähnen. Sei es das gefühlvolle Intonieren mit Fingern und Hebel, manuell eingeblendete Sounds („violining“), fragile Flageoletts oder Rock’N Roll (er) mit begnadeten Fusion-Virtuosen (seine Mitspieler).
>>Ich schere mich nicht um die Regeln. Vielmehr ist es so, dass wenn ich nicht in jedem Song mindestens zehnmal die Regeln breche, ich meinen Job nicht richtig mache.<<
Und hier noch ein Clip aus der „Guitar Shop“ Zeit mit stylisch-aktivem Terry Bozzio:
Schließlich noch etwas Gear-Talk:

Dan Mayo hat sich ein neues (kleineres) Reise-Effektbrett zusammen gestellt*, Ralf C. Mayer liebt das Vertigo VSE-4 PlugIn und Soungas vertreibt einen Klon des (durch King Tubby berühmt gewordenen) Altec 9069B High Pass Filters (Audio Merge KTBK-1B).
* Eria Synth Acidbox III und Fusionbox, Chase Bliss Generation Loss und Blooper, EHX POG2, Mattoverse TremStortion

Januar 19, 2023 um 4:14 pm |
Zum Altec Hi-Pass Filter gibt’s eine passende Spotify-Playliste: https://open.spotify.com/playlist/4vxj8JP4dn6uiGMYWlx4gF?si=942bc9ab364f47e2
Januar 25, 2023 um 12:17 pm |