So etwas liest ein Vielschläfer wie ich doch sehr gerne:
>>Dora beneidet die Hündin um ihre Fähigkeit, iederzeit überall einzuschlafen. Manchmal denkt sie, dass Schlafen die wichtigste Fähigkeit von allen ist. Wer nicht schlafen kann, hat schon verloren. Wer es beherrscht, ist in Sicherheit. Was soll einem schon passieren, wenn man sich jeden Abend einfach hinlegt und verschwindet? Wenn jeder Morgen einen frischen neuen Tag serviert?<<
Der Abschnitt stammt aus Juli Zehs Roman „Über Menschen“. Wie auch der folgende, der sich der Berufsbeschreibung des Astronauten widmet (was zu 100% auch auf „Bandmusiker“ zutrifft):
>>Im Radio hat sie gehört, dass Astronauten die nettesten Menschen der Welt seien. Nicht aus Zufall. Auch nicht, weil ihr Job sie dazu macht. Sondern weil sie danach ausgewählt werden. Sie müssen es aushalten, monatelang mit einer Handvoll Kollegen auf engstem Raum zusammengesperrt zu sein. Weltraumquarantäne. Das geht nur, wenn alle Beteiligten echte Nettigkeitsprofis sind.<<
Um ähnlich positiv weiter zu tippen assoziiere ich mit der Ziegelmauer (die im Roman auch eine Rolle spielt) geschützten Raum und Stabilität, erinnere beeindruckende Architektur und Paul Austers Roman“Die Musik des Zufalls“. Sowie typische Fotomotive und nüchterne Club-Atmosphäre.

Aber hey, ob nun neulich in Moldau, 1986 vor der Schorndorfer Manufaktur oder eben auch im Fußball:
ohne Mauer keine Kunst!
Dezember 3, 2022 um 3:06 pm |
[…] tippe ich noch zwei schöne Sätze aus dem „Über Menschen“ Roman […]