Wie wir spielen, wie wir leben

Bevor mein inneres Trommelfeuer entfacht wurde, habe ich eigentlich auf dem Sportplatz gelebt:
Schöner Fußball bis zum Umfallen!


Das spätere Vereinswesen jedoch hat mich schnell abgestoßen, der große Fußballzirkus mit Bundesliga und Fandom bald überhaupt nicht mehr interessiert, bei internationalen Spielen dann eher die Exoten, vor allem aber angetan haben es mir die eleganten Spielzüge, die besonderen Kicker mit Übersicht und Konzepten jenseits der Box. Völlig egal wo, ob im Park, Käfig oder Fernseher.
Körperliche Härte war mir jedenfalls immer ein Gräuel. (Und lange Zeit auch der Grund, warum ich kaum noch gespielt hatte). Heute las ich den taz-Artikel „Wie wir kicken, wie wir leben“ von Ilker Gündogan und habe dabei erstmals einen spannenden archaischen Zusammenhang zwischen Fußball- und Schlagzeugspielen gesehen – nämlich die militärische Komponente – sowie mich, aus der Vogelperspektive, wie mir genau dieser Bezug bei beiden geliebten Hobbies immer eher missfallen hat. Sprich, Rudiments und verbissene Wettkämpfe, hierarchische Strukturen und die vermeintlich notwendige Bewertung. Für mich geht’s überhaupt nicht darum, am Ende jemand anderes besiegt zu haben, sondern um die besonderen Momente, die während des Spiels entstehen können. Nur ihretwegen schlafe ich gut!

Weil Corona-Freitag ist, ich also einen freien Abend habe, folgt noch eine weitere Geschichte. Ein kleiner Schwank von Roland Baisch:

Ansonsten hätte ich noch etwas Musik im Ärmel: ein weiteres Looper-Video von Tom Misch (aus seine Quarantäne Sessions) oder das Technoself Live-Album von Drummer Deantoni Parks (eins von Dreien dieses Jahr!). Jetzt gerade, zum Tippen, lief Oliver Nelsons „The Blues and the Abstract Truth“, auch toll.

6 Antworten to “Wie wir spielen, wie wir leben”

  1. andrea rubow Says:

    Oli, ein wirklich schöner Post 🙂 ILY!

  2. geschlossener Abgang | E-BEATS Says:

    […] nochmals Fußball. lese in der taz gerade den Artikel „Let’s go Menschheit!“ und freue mich über […]

  3. sieben Sachen | E-BEATS Says:

    […] Mist, das wichtige Freizeit-Set, bestehend aus Espresso-Kocher, Frisbee und Fußball habe ich vergessen zu […]

  4. Beckenbauer | E-BEATS Says:

    […] Beruf, klassische Bolzplatz Wunschperson in meiner Jugend und einmal sogar, Anfang der 2000er, trafen wir (MaBi et moi, die sich mit „One to make her […]

  5. Bill Evans, Shrutibox und Glockenspiel | E-BEATS Says:

    […] Hey, Sepp Maier (Traumtorwart meiner Kindheit)! […]

  6. Netzflick | E-BEATS Says:

    […] mehr Verbindung von Musik und Fußball: das Gaffa-Tape zum […]

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