Ich hatte im Rahmen der Cebit zwei interessante DJ-Gigs.
Am Montag durfte ich mich (im Anschluss an unsere „A Coral Room“ Performance) auf den geschmackvollen DJ-Mix von Matthias Vogt und Jan Hagenkoetter trommelnder Weise draufsetzen, sozusagen als overdubbender Menschlichkeitsfaktor bzw. als visuelle Energie-Komponente. Da die ausgewählte Musik über ausreichend Information im Basstrommelbereich verfügte, habe ich mich auf Snare, Hihats, zwei Becken und etwas Kleinperkussion beschränkt.
Eine derartige Session macht total Spaß und wirkt nachhaltig: nicht nur, dass man hochkonzentriert der (meist unbekannten) Musik folgen muss (um ihre Formteil-Wechsel oder den Übergang zum nächsten Track) zu erahnen, tatsächlich wird dabei das Bewusstsein für Spannungsbögen und die rhythmische Schichtarbeit bzw. die Orchestrierung der einzelnen Parts gestärkt.
Dank des anschliessenden Crashkurses im USB-DJing (Formatierung des USB-Sticks, Rekordbox bei Pioneer, Traktor auf USB) habe ich mich ziemlich auf den Mittwoch Abend gefreut, wo ich im Anschluss an den „Hattler“ Gig noch ein wenig auflegen sollte.
Ich würde mich nie als DJ bezeichnen, dafür gerne als „Selecta„. Als jemand der seine Lieblings-Tracks zusammenstellt und mit diesen Perlen das Publikum beflügeln will. Dass die Geschmäcker sehr unterschiedlich sind ist mir völlig klar, aber dass dann einige Menschen schon während der ersten Minute konkrete Vorschläge machen, einem ihr Mobiltelefon anbieten, dringendst „Ace of Bass“ oder was Lateinamerikanisches hören wollen, vor allem aber ein deutliches „hey, ich kann (und will) gerade echt nicht reden“ hartnäckig ignorieren, ist mir ein Tacken zu distanzlos. Vermutlich hat andernorts der alles bedienende „Hochtzeits DJ“ einen derartigen Standard etabliert und/oder die Bereitschaft sich auf etwas Neues einzulassen, ist völlig verloren gegangen?
Das ist mir zu anstrengend und Ich bin gottfroh, dass beim öffentlichen Schlagzeugvorspiel noch nicht derart aktiv mitgeredet wird wie beim Auflegen!
Jetzt noch ein schickes Foto (von Daniel Baak) und (zumindest nach außen hin) ist alles cool…
Mai 18, 2015 um 8:51 pm |
[…] ich jedoch selber das nächste Mal auflegen werde, bastle ich mir ein große Kette mit eben diesem Hinweis. Oder ich kapituliere aus […]