In Anlehnung an den ’76er Disco-Track „Turn the beat around“ verwendet Mark Jonathan Butler diese Bezeichnung für den Kunstgriff des Beat-Umdrehens, bei dem uns ein rhythmisches/melodisches Pattern zunächst eine „eins“ vorgaukelt, diese später durch den „wahren Puls“ (meistens mittels einer deutlichen Kick und 2/4 Snare) als falsche Fährte entlarvt. Ein ähnlich toller Aha-Effekt wie die Wieder-Einwechslung der Kick („dropping the beat“), nachdem sie im Breakdown für eine Weile stummgeschaltet war („withholding the beat“).
Denn wir freuen uns mächtig, wenn das Rhythmusfundament wieder deutlich und vertraut weiter groovt…
>>In fact, one of EDM’s [= electronic dance music’s] most distinctive phenomena involving displacement is a process that I call „turning the beat around“ (or „TBA“).<< Unlocking the Groove, Seite 141
>>when the beat turns around, offbeats map onto beats and beats onto offbeats. This is the most common type of TBA. Also typical is the placement of the passage near the beginning of a track, in association with a gradual buildup of of the texture. However, the phenomenon can also be precipitated by the entrance of the bass drum after a texturally sparse passage within a track…<< Unlocking the Groove, Seite 144
PS. zum Beispiel nachzuhören im Titel „Cups„: im Original von Underworld, oder in der Netzer-Version 🙂
PPS. und nicht verwechseln mit der metrischen Verschleierung, bei der uns (gerne durch eine Dreierverschiebung, punktierte Achtel) ein anderes Tempo untergejubelt werden soll. Dazu fällt mir spontan „Top Secret“ der Yellowjackets als Hörbeispiel ein.
März 18, 2009 um 12:28 pm |
„Irreführende Liedanfänge“ wäre auch ein idealer Ausdruck dieser Sparte… 😉
Grüsse aus der Schweiz, Christian
Januar 17, 2010 um 3:28 am |
[…] the-breaks.com bieten sich weitere Ausflüge zu Geschichte, Grooves und Sound der Originale an. – Withholding the Beat/Kick, Dropping the Beat/Kick für den Live-Spannungsbogen. – Tba (Turn the Beat around): Orientierungslosigkeit und späteres […]
Februar 16, 2011 um 2:07 pm |
[…] beginnt mit einer Verschleierung der „eins“, ein Kunstgriff den Mr. Butler als „turn the beat around“ (tba) in die Musikanalyse eingeführt hat. In diesem Fall erzeugt das eigentliche […]
Juli 9, 2013 um 10:56 pm |
[…] “eins” war irgendetwas anderes…Mark Butler nennt diesen Kunstgriff “turn the beat around” und ordnet ihn als Stilmittel der DJ-Kultur ein. Aber auch in so mancher kopflastigen […]
Dezember 29, 2013 um 9:45 pm |
[…] Yellowjackets “Top Secret” (1983) […]
Juni 9, 2014 um 3:21 pm |
http://www.mtosmt.org/issues/mto.01.7.6/mto.01.7.6.butler_frames.html
August 21, 2016 um 10:34 pm |
[…] Withholding the Kick https://87bpm.wordpress.com/2009/03/17/turn-the-beat-around-love-to-hear-the-percussion/ […]